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@stormy-monday: Spätestens seit unserer nächtlichen „Diskussion“ neulich bin ich etwas entnervt, aber ein allerletzter Versuch: Für mich wäre es zu langweilig, immer nur das zu hören, was ich schon längst kenne. Das Leben ist zu kurz für das immergleiche Einerlei.
Aber ich muss das niemandem aufdrücken, wer sich am liebsten in sein persönliches Musikmuseum verkriecht, soll machen, was ihn glücklich macht. Wenn Dich das wirklich ausfüllen würde, würde es Du hier aber nicht ständig so einen Larry machen, dann wärst Du ja zufrieden und glücklich und könntest die Gegenwart eine gute nonbinäre Person sein lassen. Irgendwas kratzt Dich aber offensichtlich ganz gewaltig, und das ist dann vielleicht doch das Leiden des „alten weißen Mannes“, dem die Deutungshoheit entgleitet bzw. längst entglitten ist. Und wenn wir eines wissen – alte weiße Männer leiden nicht still.:)
Was Du als „middle of the road“ betrachtest, ist für mich wirklich irrelevant und wahrscheinlich für jeden anderen hier auch. Wenn Du meinst, alle 460 Alben des Jahres 2022, die hier in der Abstimmung genannt wurden, seien „middle of the road“, sowie insgesamt alle Musik aller Musiker:innen unter 30 oder 40 Jahren weltweit, und Du nicht merkst, wie anmaßend das ist, dann ist das Dein Problem und nur Deines. Es hat entwicklungspsychologische Ursachen, warum wir die Musik unserer Jugend ein Leben lang mit uns tragen und warum wir Musik nie wieder so intensiv erleben können wie in Teenager-Jahren. Das geht mir genauso. Aber ich habe nie aufgehört, Neues hören zu wollen. Ich halte die aktuelle Musik, die ich höre, nicht für „middle of the road“, für mich hat sie eine Bedeutung, sie berührt mich, sie begeistert mich, ich bewundere sie. Das muss niemand nachempfinden. Und bei Dir erwarte ich das schon mal gar nicht, weil unsere Musikgeschmäcker weitgehend inkompatibel sind (nach ca. 1975). Ich erwarte aber, dass man respektiert, dass ich diese Begeisterung tatsächlich und ernsthaft empfinde. Und so wird es vielen anderen hier auch gehen.
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