Antwort auf: Karin Krog

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vorgarten

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soulpopequasi ein Blick zurück auf „Jazz Moments“ mit den Erfahrungen der Zwischenzeit ….

ja, so höre ich das eigentlich auch.

die nächsten jahre in krogs karriere sind etwas schwierig zu rekonstruieren, weil sie in sehr vielen experimentellen kontexten unterwegs ist, aber erst 1974 wieder ein album herausbringt.

nach den aufnahmen mit gordon und drew ist sie mit den europäischen allstars in japan, beim frankfurter jeazzfestival tritt sie mit jeanne lee und dem art ensemble of chicago auf. norwegen spendiert für eine usa-reise 1971 ein stipendium, 1972 entsteht der großteil des albums DIFFERENT DAYS DIFFERENT WAYS, das aber erst 1974 vervollständigt und 1976 veröffentlicht wird. dann findet man noch das hier:

losin datiert diesen supercoolen auftritt mit „ida lupino“, das krog in freiem tempo nur zu den gongs von pierre favre vorstellt, bevor die band einsetzt, auf

January 28, 1972 (12 items; TT = 93:39)
Studio 10, Grosser Sendesaal des NDR Funkhauses, Hamburg

cala bleys ndr jazz workshop, anmoderiert von michael naura, besetzung:

„Naked Hamlet“ Ensemble, Carla Bley (p) Michael Mantler (t) John Tchicai (sax) Irene Schweitzer (p) Ole Thilo (keyboard) Peter Warren (b) Pierre Favre (d,perc.,gong) Karin Krog (v)

wie man merkt, hat krog mit bley einen viel interessanteren text erarbeitet und singt nicht mehr vom tagesanbruch in molde (was ja ihr eigener text zum gleichen stück war).

am 4. märz ist sie dann in zürich und nimmt mit klaus koenig (p), peter frei (b) und peter schmidlin (dm) 4 stücke im studio 2 des drs2 auf:

zwei freie improvisationen, mit „sing me softly of the blues“ eine weitere komposition von carla bley, außerdem eine tolle kurze version von j.j. johnson’s „lament“. krog verstärkt sich elektronisch, ruft aber nur mit ihrer stimme eine vielzahl von sounds ab, auf die die band eher behelfsmäßig reagiert (bei rava, dessen freie exkursionen immer wieder melodisch verankert sind, klappt das sehr viel besser, das ist das highlight der cd, über den auftritt von miriam klein sollte man eher schweigen).

various, live at the festival (1973)

auf dieser ohnehin tollen kompilation ist krog 1973 (als sie eine zusatzausbildung zur tv-produzentin und weniger musik macht) mit arild andersen im duo über „‚round midnight“ zu hören. das war meine erstbegegnung mit ihr, danach kam der verve-sampler JUBILEE, der mich völlig begeistert hat, und zeitgleich der matthew-herbert-remix von „meaning of love“, alles so anfang der nuller.

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