Antwort auf: Karin Krog

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vorgarten

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by myself (1964)

das debüt und angeblich das erste jazzalbum unter norwegischer leadership überhaupt. auch das debüt von jon christensen. dazu der sehr interessante (etwas steife, bzw. eher konzeptionelle) pianist egil kapstad, der wohl ein regionalphänomen blieb, und bassist kurt lindgren, der auch mit durchreisender jazz royality spielte (hawkins, dolphy, stuff smith). tolle liner notes von krog, die erstmal in den raum stellt, dass ihr zwar immer alle sagen, was sie zu tun hätte, aber niemand ihr erklären könne, was jazzgesang eigentlich sein soll (in abgrenzung zu pop usw.). ihre idee war, sich mit unterschiedlicher folk music auseinanderzusetzen (ihre indischen gesangstechniken funktionieren ja später hervorragend mit coltrane-formeln) und bei ann brown, der erstbesetzung von „porgy & bess“ zu studieren, die wegen des rassismus in den usa 1948 nach norwegen gezogen war. und sie nennt einen wichtigen einfluss: jimmy scott!

musikalisch funktioniert nicht alles hier, finde ich nach wie vor, aber heute fand ich das album schon ziemlich toll. krog experimentiert mit linienführung, textinterpretation, duo-begleitung (einmal bass, einmal klavier), einer eigenen modalen profil-nummer („karin’s kicks“, u.a. mit der textzeile „jimmy garrison fills me with joy“, und aus dem „joy“ macht sie dann eine kleine scatnummer). obwohl sie hier schon 10 jahre als sängerin unterwegs ist, wirkt das doch recht mädchenhaft, manchmal fast aufsässig. aber dann ist auch eine ganz tolle reduzierte version von „i fall in love to easily“ dabei. dank am ende der liner notes für die plattenfirma, die ihr nirgendwo reingequatscht habe.

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