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DEXTER GORDON/WARDELL GRAY – Citizens Bop
Hier im Stream. Wenn die Angaben auf der CD stimmen, gibt es hier nur zwei Drummer zu hören, die wären Chuck Thompson und Jackie Mills (1 Track). Besonders interessant sind die Aufnahmen für Sunset. Beim Track „Easy Swing“ (1946) – klingt fast wie eine Jacquet Band mit Shadow Wilson – höre ich auch etwas Schnittmenge mit Monk, was am Drumming (wahrscheinlich Harold Doc West) liegen mag. Shadow Wilson war in Kalifornien wahrscheinlich ein paar mal kurz im Studio für Sunset und z.B. Philo. Hier ist die Philo Session, 78 RPM von 1946. Wegen Billy Hadnott am Bass und Norman Granz spricht viel für Los Angeles, obwohl man da ja nie 100% sicher sein kann. Auf „Blue Lou“ (1947) ist Erroll Garner zu hören, Drummer ist Jackie Mills. Aber auch hier: Garner hatte ja auch mit Shadow Wilson aufgenommen. „The Rubaiyat (Alt. Take)“ mit Chuck Thompson (ist er das wirklich?) am Ende der CD klingt fast 1:1 wie Shadow Wilson, es soll allerdings eine Aufnahme von 1952 sein (weitere spätere Session). Und das mag daran liegen, dass Shadow Wilson in der Zeit doch ein paar mehr Drummer beeinflusst hatte, Aufnahmetechnik könnte auch eine Rolle spielen. Wegen eventuellen Überschneidungen muss ich mal schauen, weil das vielleicht sogar das Set von Shadow Wilson sein könnte. Mel Lewis berichtete auch, dass Shadow wichtig für ihn war, bezog sich allerdings auf andere Aufnahmen (Basie und Monk). Was das Sunset Label in Hollywood angeht, kann man schon sagen, dass da einige interessante Drummer auf den Platten auftauchen (Lee Young, Buddy Rich, Louis Bellson, Shadow Wilson, Nick Fatool, Harold Doc West und auch Zutty Singleton), all das wohl in den Jahren um 1946/47. Mein Verdacht wäre, dass Chuck und Shadow Wilson sich vielleicht kannten, weil Chuck Thompson ja auch auf einer Garner Session 1949 auftaucht (weiß nicht genau welche das war, vielleicht für Savoy).
* Anmerkung: Irgendwas ist anders (?) gelaufen bei den Black Lion Veröffentlichungen. Die Discography bei Wardell Gray listet Harold Doc West bei „Easy Swing“ (November 1946 in Hollywood bei Sunset). Man ist sich nicht ganz sicher (?), ob Chuck nur auf „The Great Lie“ (merkwürdiger Titel jedenfalls) zu hören ist. Ansonsten wird mir nicht ganz klar, warum Harold Doc West auf so vielen (wahrscheinlich normal) Takes (ca. 29) sein soll. Weitere Informationen dazu stehen hier.
With the four tunes satisfactorily recorded the session was over. Or was it? It seems likely that Doc West had to leave and it is possible that Chuck Thompson, a friend of both Wardell and Hampton Hawes (who may well have been in attendance at the date as a spectator, for he was close to Wardell), took over at the drums for the spontaneous The Great Lie, based on the Fine And Dandy chord sequence.
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