Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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gypsy-tail-wind Ich hörte dann vorhin noch das hier: Monica Zetterlund with The Thad Jones-Mel Lewis Orchestra – It Only Happens Every Time (Inner City, rec. 1977) | Hab ich neulich vergessen, als @vorgarten nach Gesangsalben mit der Jones/Lewis Band fragte – nicht zufällig, denn so toll Zetterlund hier auch singt: die Band ist 1977 einfach nicht mehr dieselbe, die ganze Sax-Section bis auf Pepper Adams ist weg, dass es gerade der ist, der die besten Solo-Spots hat, ist kein Zufall. Die Arrangements sind allerdings weiterhin gut und das Material sehr toll: zwei Standards („He Was Too Good to Me“ und „The Second Time Around“), ein Dearie-Frishberg-Hipster-Klassiker („Long Daddy Green“) und fünf Originals, zu denen Claude Stephenson (Wer? noch nie gehört!) Texte schrieb, darunter auch der Jones-Lewis-Klassiker „The Groove Merchant“ aus Jerome Richardsons Feder (sowie je zwei Stücke von Thad Jones bzw. Lars Gullin). Und allein des Materials wegen ist das ein einzigartiges Album – und dazu dann die wunderbare Stimme von Zetterlund, die hier reif und recht schwer klingt, eine satte Altstimme. Vermutlich hätte das Album 1966 oder 1967 nicht gemacht werden können (weil dann noch niemand solches Material eingespielt hätte, denke ich) – aber das ist der kleine Wehmutstropfen hier: wenn ich mir die explosive Rhythmusgruppe mit Hanna/R. Davis vorstelle, die phänomenale Sax-Section* – das wäre halt effektiver als die Band von 1977. Aber solche „was wäre wenn“-Spielchen sind ja eben nur das: Spielchen. Und am Ende ist das hier wohl dann doch das beste der drei mir bekannten Alben der Band mit Gesang ….

Hier hab ich mich wiederholt versucht, aber diese Beziehung hat noch deutlich „Luft nach Oben“ ….

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