Antwort auf: Jazz-Neuerscheinungen (Neuheiten/Neue Aufnahmen)

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gypsy-tail-wind
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Terri Lyne Carrington/Kris Davis/Linda May Han Oh/Nicholas Payton/Matthew Stevens – New Standards Vol. 1 (Candid, 2022) | Das ist ja so eine Art Superband der heutigen Tage, mit Matthew Stevens, den ich erst gerade via Walter Smith III und seine In Common-Alben kennengelernt habe. Davis und Carrington sind bei „In Common 3“ ebenfalls an Bord, Linda Oh war bei „In Common II“ dabei … und Nicholas Payton kommt noch dazu – und hat tatsächlich ein paar der stärksten Momente, neben Davis, finde ich. Was mich aber glaube ich am meisten stört hier ist, dass das völlig überladen wird mit instrumentalen Gästen (u.a. Ambrose Akinmusire, Ravi Coltrane, Julian Lage), Sängerinnen, einem Bläserensemble (flh/fl/bcl – ob Carrington sich da an die „Alegría“-Sessions mit Wayne Shorter zurückerinnerte?), einem Spoken-Word-Beitrag (Shadrack Oppong) usw. Wir hören also kein Quintett sondern ein Sextett oder Septett oder noch etwas mehr, mit Flöte, Gitarre, prominent platzierten Sängerinnen: Melanie Charles und Somi singen in Lincolns „Throw It Away“, Michael Mayo in Gretchen Parlatos „Circling“, Samara Joy singt „Two Hearts (Lawns)“ von Carla Bley mit Lyrics von Carrington. Dianne Reeves – mit Obbligato von Ravi Coltrane – ist in Eliane Elias‘ „Moments“ hervorragend – ein Highlight. Sehr schön ist das direkt auf „Moments“ folgende „Continental Cliff“ von Patricia Perez (das Quintett mit dem Bläserensemble), gegen Ende gibt es dann noch einen einzigen reinen Quintett-Track („Unchanged“ von Marta Sanchez), bevor das Album mit „Rounds“ (Marilyn Crispell) in einer Live-Einspielung mit dem Gastauftritt von Akinmusire schliesst – keine Gitarre hier und wohl auch kein Payton – ein wilder Ritt von Akinmusire über eine für einmal befreit (und frei) aufspielende Rhythmusgruppe (Carrington ist da nicht so super, aber Davis umso mehr, und insgesamt sind die beiden mit Oh zusammen schon sehr gut). Ein paar sehr schöne Momente, ein gepflegtes Ganzes, das oft etwas dahinzuplätschern scheint und mit mich nicht so recht zu fesseln vermag. Von dem Live-Gig, von dem der Closer stammt, würde ich gerne mal mehr hören!

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba