Antwort auf: Bustin out! Die 100 besten Funk-Tracks

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Disco habe ich selbst nur nebenbei in der Kindheit und frühen Jugend miterlebt. Ich kann mich vage erinnern, dass Rock Your Baby von George McCrae 1974 ein Riiiesen-Hit war, dem man überhaupt nicht entkommen konnte. Als Disco 1977 mit Saturday Night Fever und The Bee Gees richtig im Mainstream ankam, haben meine Freunde und ich als Gymnasiasten Disco aber naserümpfend pauschal abgelehnt. Ich glaube auch viele Stones-Fans haben ihren alten Helden deren Disco-Ausflug Miss You übel genommen. Und Eurodisco wie Boney M. oder Baccara ging gar nicht.

Ist Teil des kollektiven kulturellen Gedächtnisses, oder?

Ich habe Disco eigentlich erst im Nachhinein besser kennengelernt. In den 80ern habe ich z.B. eine billige George McCrae Best Of gekauft, auf der die hypnotische 6:00-Version von Rock Your Baby drauf war. Das war auf Partys der Knaller! Und dann war da auch noch diese trashige 3-LP-Box. Da war auch noch Dancing Machine von den Jacksons, Rock The Boat, You Sexy Thing und einiges anderes drauf – auch viel Rock. Anita Ward mit Ring My Bell hatte ich mal als 2nd-Hand Single. Vielleicht liegt die sogar noch irgendwo im Schrank.

Na ja, ich selbst wünsche mir doch eine schön gemachte Disco-Compi. Eine trashige Verpackung lässt auch den Inhalt trashig erscheinen. Dabei ist Disco doch glitzernd und glamourös! Thanks @soulpope für den Tipp! Mal sehen wann das Finanz- und Zeit-Budget das zulässt.

Ich habe noch einen funky Disco-Track anzubieten. Kenne ich von dem amüsanten Soundtrack des haarsträubenden P. T. Anderson-Films Boogie Nights. Der Titel Boogie Nights ist mindestens zweideutig.

Commodores – Machine Gun (1974)

Und hier noch mal im Zusammenhang mit dem Film.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)