Antwort auf: george adams & don pullen

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vorgarten

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don pullen, sacred common ground (1995)

fusion afroamerikanischer musik mit grooves und gesängen von native americans, ein auftragswerk für ein ballett des jamaikanischen choreografen garth fagan. im kompositionsprozess erfährt pullen, dass er den kampf gegen den krebs verloren hat. keine zwei monate vor seinem tod stellt er noch diese aufnahmen fertig, für die uraufführung übernimmt sein „protegé“ (wie keith pullen ihn nur nennt) d.d.jackson den klavierpart. die chief cliff singers aus montanas „flathead reservation“ treten in eröffnungen und zwischenspielen auf, eine sängerin hat den letzten ton. daraus schälen sich, weniger integriert als verbunden, afroamerikanischen formen heraus, blues, gospel, ein kleiner jazzwalzer. im titelstück spielt pullen von den letzten dingen, die akkorde erinnern an waldrons „straight ahead“. „message in smoke“ wird mit einer langen piano-solo-passage eingeleitet, die wild und vertraut vom einsturz und neuordnungen erzählt. das traurige, von carlos ward getragene abschlussstück (vor dem a-cappella-outro), könnte ein versöhnlicher groove sein, aber es stemmen sich noch ein paar klaviercluster dagegen, die wie aus dem nichts kommen. j.t.lewis, santi debriano (statt nilson mattta), mor thiam und joseph bowie umspielen dieses letzte programm gefühlvoll, das eigentlich nicht der schlusspunkt hätte sein dürfen. don pullen verabschiedet sich auf einem von vielen höhepunkten.

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