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roots, stablemates (1993)
einen monat nach adams‘ tod hat pullen eine große hommage an ihn geschrieben und reiht die hier ein in das roots-programm „saxofonisten ehren saxofonisten“: „ah george, we hardly knew ya“ (was meint das eigentlich? dass 52 jahre einfach zu wenige sind?). das könnte aus CARMEN sein, hat aber tyner-akkorde, also spiritual-jazz-flamenco, eigentlich schon für die african-brazillian connection geschrieben. hier wird es zur großen geste, mit einem hymnischen blythe-solo und einer schattigen klavier-séance. wer bei dieser coda im heidelberger studio nicht geheult hat, hat diese musik nicht verstanden.
mir gefällt das album sehr, @gypsy-tail-wind hat wol eher eine vorliebe für das dritte (ohne pullen), ich bin mit der eher dunklen atmosphäre und den tollen eigenkompositionen der beteiligten hier sehr glücklich, vor allem mit debrianos widmung an archie shepp. und die rhythm section mit debriano und muhammad ist auch ganz groß. die orgeltracks mit den beiden deutschen gitarristen hätte ich allerdings nicht gebraucht.
zu den eher witzigen passagen in keith pullens vaterbuch gehört, dass er glaubt, don pullen hätte mal mit der philadelphia-hiphop-gruppe gespielt. hätte ich mir durchaus vorstellen können. darauf ist er aber nur gekommen, weil er sich mit der musik des vaters nicht wirklich beschäftigt und nur mal eben schnell „roots“ gegoogelt hat…
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