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george adams don pullen quartet, breakthrough (1986)
der titel ist schöne ironie, der richtige findet sich auch auf dem album: „we’ve been here all the time“. aber das grinsen vergeht einem ja, wenn man weiß, dass andere leute, die zu dieser zeit auf niederländischen labels ihre wichtigsten alben der zeit machen (archie shepp z.b.), eben nicht von cuscuna für blue note engagiert werden konnten (oder schlicht: wurden?).
sie wärmen kein altes material auf (nur „thank you mr. monk“, der cd-bonus, auf akkordgrundlage von „straight no chaser“, der witzigerweise auf pullens monk-album fehlt, wird in einem take noch schnell dazu aufgenommen), pullen hat einfach einen neuen hit geschrieben: „song from the old country“, der als gospel-rubato-ballade anfängt und dann einen groove irgendwo zwischen samba, rumba und new orleans marching band bekommt. sie fangen so gemächlich an, dass man sich die ohren reibt, aber im zweiten stück ist die handbremse gelöst und pullen spielt eins dieser soli, die ich einfach nicht fassen kann, wie ein rythmisch präzise einstürzender steinbruch. und obwohl sie dramaturgisch immer höhepunkte ansteuern, sind das sanfte genuschel von adams zu beginn seiner soli und die aufreizenden akzentwechsel von richmond zwsichendrin für mich genauso tolle spezialeffekte. amiri baraka lobt in seinen liner notes alles ein bisschen über den grünen klee, aber so richtig auf den punkt bringt auch er das nicht.
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