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herr-rossi
bullittNaja, die „Kritik“ geht ja noch (immerhin) einen Satz weiter und kann nicht verklausulieren, worum es ihr geht.
Um Himmels Willen, die Rezensentin zitiert aus den Texten, das geht jetzt wirklich zu weit … Ich finde, Anne Florack hat ausgesprochen höflich und nachsichtig formuliert, dass Wanda es sich in ihrer Jungswelt bequem gemacht haben und das Album eben nichts anderes bietet als das, was man von ihnen kennt. Wenn das des Fan schon innerlich auf die Barrikaden treibt und er dann aus einer wirklich umsichtigen Formulierung das herausliest, was er herauslesen will, dann liegt das Problem meines Erachtens beim Leser.
Das kann natürlich auch sein. Vielleicht sind meine Erwartungen an den RS zu hoch. Ich bin gar kein Wanda-Fan der ersten Stunde, sondern eigentlich erst durch Marco Wandas Auftritt in dem Podcast „Reflektor“ von Tocotronics Jan Müller zu einem geworden, was noch nicht so lange her ist. Ich kenne die „Essentials“-Playlist (alles großartig; was von welcher Platte ist, was ich nicht mal) und das neue Album, welches das erste ist, das ich bewusst bei Erscheinen wahrnehme. Deshalb habe ich nach Rezensionen gegoogelt. Quasi aus echtem Interesse heraus – kaum zu glauben. Und da erfahre ich überall mehr als im RS und habe mich kurz gewundert, wie man sich eine solche Bocklosigkeit als Musikmagazin noch leisten kann.
Klingt wie immer, ok. Haben andere Bans schon vor ihnen gemacht, ok. Beim Debüt waren sie noch cool, ok. Irgendwie rockig, also toxisch männlich, ok. (früher wurde immerhin noch Musikjournalisten- anstatt Politiker*innen-Sprech geboten, da hieß das „breitbeinig“). Für solche Phrasen kauft doch niemand mehr ein Magazin, oder? Schon gar nicht eines, das primär für das Klientel gemacht wird, das gerne Bands hört, die nicht gerade dafür bekannt sind, sich ständig neu zu erfinden (gibt es solche Bands überhaupt?).
Dass es zumindest auch ein klein wenig anders, informativer und differenzierter geht, zeigt Rebecca Spilker nebenan im ME.
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