Antwort auf: Die besten Konzerte 2022 (so far)

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stefane
Silver Stallion

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stefane
01) Simon Joyner – 11.5.2022 – Schorndorf, Manufaktur ****
02) Ryley Walker – 11.5.2022 – Schorndorf, Manufaktur ****
03) Christian Kjellvander – 12.3.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+

01) Simon Joyner – 11.5.2022 – Schorndorf, Manufaktur ****
02) Ryley Walker – 11.5.2022 – Schorndorf, Manufaktur ****
03) Eilen Jewell & Her Band – 31.8.2022 – Schorndorf, Manufaktur ****-
04) Christian Kjellvander – 12.3.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
05) Emily Jane White – 25.3.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
06) Lewsberg – 16.6.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2

Up next: Sophia, Low.

Letzten Mittwoch die großartige Eilen Jewell mit ihrer Band – bestehend aus Matt Murphy am akustischen Double Bass, dem sehr fein und zurückhaltend spielenden Jason Beek an den Drums und dem mit seiner beiläufig-lässigen Stilvielfalt und Virtuosität an der elektrischen Gitarre glänzenden Jerry „Cold Blooded“ Miller – in der Schorndorfer Manufaktur, oder besser gesagt vor der Schorndorfer Manufaktur. Das Konzert fand nämlich open air im Hof der Manufaktur statt. Da das Konzert auch noch kostenlos war – der Kescher ging dann während des Konzerts rum – war aus meiner Sicht leider relativ viel schwatzende, halbinteressierte Laufkundschaft im Publikum und eine ganz seltsame Unruhe lag über dem Platz. Dazu fand ich den Sound – der normalerweise in der Manufaktur exzeptionell gut ist – in der ersten Konzerthälfte etwas problematisch: Eilen Jewells Stimme kam mir zu dünn und gepreßt und in den Höhen oft zu schneidend rüber. Erst in der zweiten Konzerthälfte wurde der Sound dann deutlich besser. Muß allerdings dazu sagen, daß ich nach drei beruflich stressigen Tagen in München und einer weiteren Glanzleistung der Deutschen Bahn völlig entnervt und gehetzt erst zum Ende des ersten Songs in der Manufaktur eingetroffen war. Vielleicht habe ich auch dadurch nur langsam ins Konzert reingefunden.
In der ersten Hälfte gab es relativ viele Songs von der neuen Platte, die wohl bereits vollständig aufgenommen ist und nächstes Frühjahr erscheinen soll. Zur Konzertmitte dann ein kleines „Summer Special“ mit einem schönen „Too Hot to Sleep“ (von „Letters from Sinners & Strangers“) und einer sehr tollen Coverversion von George Gershwins „Summertime“, das wunderbar jazzig und federnd begann, in das Jerry Miller dann aber völlig beiläufig ein paar Licks einstreute, die demonstrierten, daß er wohl ziemlich genau hingehört hat, was Sam Andrew bei der Aufnahme von Janis Joplin mit Big Brother & The Holding Company an der Gitarre veranstaltet hatte. Der Höhepunkt des Konzerts dann mit den drei letzten Songs: ein wunderbares „Santa Fe“, ein leise glimmendes „I Remember You“, und als Closer des regulären Sets eine feine Version des Traditionals „If You Catch Me Stealing“. Als Zugabe mit „High Shelf Booze“ einer meiner liebsten Songs von Eilen Jewell, den ich aber an gleicher Stelle schon überzeugender gehört hatte.
Schönes Konzert, wenn es auch an die Auftritte vom September 2016 und August 2018 nicht ganz herangereicht hat.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)