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yaiza
gypsy-tail-wind
soulpopeErnst von Dohnanyi war ein herausragender Pianist ….
Ja, das hört man dem Variationenwerk ja auch an …
ich hörte die „Variationen über ein Kinderlied op. 25“ auch erst letztes Jahr, als ich mir eine Double Decca zu Liszt kaufte. Nach den zwei KK (Katchen) kann man diesen Variationen (ebenfalls mit Katchen, zu LP Zeiten vielleicht als Bonus draufgepackt ?) zuhören. Anfangs dachte ich auch „echt seltsam — so’ne ernste Einleitung für Variationen über ein Kinderlied?“ (Mozart schrieb auch schon Var. auf „Ah, vous dirai-je, maman“), hier singt man „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und in englischsprachigen Ländern „Twinkle twinkle little star“ … Ich habe dann auch ein bisschen mehr gelesen und ja, da wird ordentlich karikiert.
Im DLF Kultur hörte ich die Sendung zu der oben vorgestellten CD… Die Sendung wurde direkt mit diesen Variationen eingeleitet und einem Zitat: „Freunden des Humors zur Freude, den Anderen zum Ärger“ – so untertitelte von Dohnányi sein Werk. Sofja Gülbadamova und -ich denke- Stefan Lang unterhielten sich dann auch noch ein bisschen über den Humor des Komponisten.
Hier eine interessante Übersicht… musicweb
Ich find’s inzwischen sehr witzig, es reiht sich in diese „Stil-Imitationen“ ein … und grinse schon bei der übertriebenen Einleitung und bei den sehr theatralischen Walzern ;)
zu Dohnányi selbst kam ich bisher immer über „Beifang“… aber Anfang des Jahres war ich auch mal bei einem Kammermusikabend mit dem Trio Lirico um Franziska Pietsch und hörte ein Duo (Violinsonate), Trio (Serenade) und das Klavierquartett. Es war interessant, mal einen ganzen Abend mit der Musik zu haben… wenn auch die Ankündigung leider nicht viel Publikum anzog (ich schätze 30-35 Zuhörer waren da).
@gypsy: Ich hatte ja immer mal wieder überlegt, mir die CD vom Notos Quartett mit den Klavierquartetten von Bartók und Dohnányi zuzulegen oder nicht. Die hattest Du mal empfohlen… inzwischen fand ich die CD dann doch noch in der Innenstadt und zögerte dann nicht mehr. Ist auch eine schöne Erinnerung an den Kammermusikabend.
Das ist doch hierzulande „Alle Vögel sind schon da“, oder nicht? Daran dachte ich jedenfalls sofort. Mir ist da vielleicht einfach zuviel Pomp – und ja, auf so ein launisches Stück war ich nicht eingestellt. Aber wie gesagt: das folgende Harfen-Konzert fand ich hervorragend. Da wird im Booklet gemutmasst, dass das auch als Cimbalom-Konzert hätte erscheinen können, wenn es in den USA – wo Dohnányi lebte – leichter gewesen wäre, das Instrument aufzutreiben … das leuchtete mir ein bzw. den Gedanken hatte ich sogar schon beim Hören, noch bevor ich ins Booklet geguckt hatte.
Und ja, die Notos-CD – von dort kenne ich das Klavierquartett. Die Klavierquintette hat Hamelin 2018 mit dem Takacs Quartett eingespielt (bei Hyperion). Dann ist da noch die Serenade für Streichtrio, die ich einerseits mit Heifetz/Primrose/Feuermann habe (nicht im Ohr) und andererseits auf einer relativ jungen Einspielung vom Trio Goldberg, die ich gerne auch empfehle (da sind noch Streichtrios von Cras, Weinberg und Gideon Klein drauf, SACD beim Label Ars).
Von den Variationen habe ich u.a. die Katchen-Einspielung auch da, aber bestimmt noch nie angehört … und obendrein eine mit dem Komponisten am Klavier (auch noch nie gehört, in der „Composers in Person“-Box von EMI). Bin ja nicht so in Klassik-Laune die Tage*, muss da als nächstes einfach mal zusammensuchen, was schon hier ist, und damit anfangen.
*) das ändert demnächst, zumindest in Sachen Konzert: Do und So kommende Woche, und die Woche drauf gleich Do-So, geht es ans Lucerne Festival … zwar nicht mit wirklich gutem Gefühl, angesichts der Pandemie-Vergessenheit hierzulande, aber ich kann das sehr gut gebrauchen, v.a. das lange Wochenende, an dem ich auch über Nacht dort bleiben werde. Es gibt u.a. Levit, Golda Schultz, die Tochter von Salman Rushdie (so sie denn kommt ), Tyshawn Sorey, Anne-Sofie Mutter …
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