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ford-prefect Feeling all right in the noise and the light
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So war das SO36 (1984) von Manfred Jelinski und Jörg Buttgereit
Über das Podcast-Interview „Der Soundtrack meines Lebens“ mit Jörg Buttgereit auf visions.de auf diesen alten 90-minütigen Dokumentarfilm über den Berliner Musikclub SO36 von 1984 gestoßen. Bild ist für damalige Verhältnisse okay, nur der Ton ist stellenweise miserabel, so dass man die sprechenden Protagonisten nur schwer verstehen kann, wird aber im Laufe des Films besser. Während der Dreharbeiten musste das SO36 schließen, weshalb der Film unverhofft zu einem Nachruf auf diese Kulturstätte von Punk-Rock, Off-Theater, Filmvorführungen und Lesungen wurde. Einige Zeit später feierte das SO36 seine Wiedereröffnung.
In den Anfängen wurde dieser Saal von einer türkischen Familie betrieben, die die Räumlichkeiten überwiegend für familiäre Feste wie Hochzeiten ihrer Landsleute vermieteten. In dem Saal soll sogar eine türkische Beschneidungszeremonie gefeiert worden sein. Nach und nach entwickelte sich das SO36 jedoch zu einem bedeutenden Ort der Subkultur. Eine Clique Punker-Mädchen erzählt, dass sie manchmal die Türsteher mit Schokolade bestochen haben, um reinzukommen. An Weihnachten hätten die Mädchen im Club Plätzchen verteilt. Man sieht Konzert-Ausschnitte von Die Gelbs, Einstürzende Neubauten, Soilent Grün, Der wahre Heino, Die Tötdliche Doris und TV-War. Im Club fliegen Bierdosen umher.
Es äußern sich zudem Albrecht „German Television proudly presents“ Metzger vom WDR-Rockpalast, Metal-Labelbetreiber Karl Walterbach, Farin Urlaub und Hagen Liebing. Ein Punk-Mädchen mit flamboyant rosafarbenen Haaren namens Jenny, die sich eine dicke Ratte auf die rechte Schulter setzt, erzählt davon, wie sie bei einem Konzert von Slime beim Pogo durch den Fußboden brach. Selbst war ich leider noch nie im SO36, als ich mal in Berlin war 2007, das bisher einzige Mal, schaffte ich es nur ins „Wild at Heart“.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!