Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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yaiza

clasjaz

yaizaMahler 5 mit Gewandh./Neumann lässt mich sprachlos zurück — ich hatte nicht damit gerechnet, solch eine packende Aufnahme zu hören; über Radio kam das sehr auf vollen Touren gespielt rüber, als Hörer wähnt man sich mitten im Geschehen … das Hereinbrechen der Gewalt hörte ich bisher noch nicht so deutlich und der Schrecken sitzt noch in den Knochen.

Neumann mit Mahler V und dem Gewandhaus hat Dich also auch nicht enttäuscht. Für mich eine der besten Einspielungen – allerdings auch die einzige Mahler-Geschichte mit Neumann, die ich kenne und hier habe. Obwohl er ja noch mehr gemacht hat und die Neunte vor allem mit ihm mich interessieren würde. Aber irgendwann hört man auf, zumindest ich. Kann mir ja nicht die Wohnung mit Mahler tapezieren. Andererseits, bei diesen Riesentrapezsymphonikern wie Mahler oder Bruckner reicht eine Einspielung nie. Und auch keine fünf, usw. Ich weiß gar nicht, wenn ich so darüber nachflunkere, ob da ein Hereinbrechen der Gewalt ist. Meinst Du die ersten Sätze, zwei Abwandlungen von Kondukten, Trauermärschen? Oder den letzten Satz? Den Schrecken, also etwas, was nicht mehr in eine geläufige Ordnung gehört, bekomme ich im Scherzo (das ausgerechnet Hermann Scherchen gekürzt hat; weiß der Himmel, was das wieder für Gründe hatte). Werde das so bald wie möglich nachhören.

@clasjaz gleich im 1. Satz; ich hatte das Gefühl, da knallt etwas herein; vielleicht ist Gewalt auch nicht das richtige Wort und es geht da um eine Kraft – so ganz direkt hatte ich aber keine positiven Assoziationen. Da mir die Fachbegriffe fehlen, habe ich wiki befragt – von der Beschreibung her müsste es diese Stelle sein: „Der gemessen schreitende Zug wird durch ein erstes Trio unterbrochen. Ein plötzlich hervorbrechender Ausbruch in b-Moll, der sich zum Tutti steigert und die Grenzen des tonalen Raumes antastet, leitet es ein.“

soulpope

….. und für mich überraschend, wie sehr ein durchaus vergleichbarer Ansatz von Neumann bei Mahler hier mit dem Gewandhausorchester wesentlich dunkler, ja fast auf Konfrontation ausgerichtet umgesetzt wird als durch die Tschechischen Philharmoniker, welche auch Kanten und Schluchten fast jubilierend austarieren …. beide Varianten jedenfalls „must hear“ ….

interessant, das mit dem Unterschied Die Aufnahme wurde auch in der BC Basic-Serie veröffentlicht. Ich werde mal Ausschau halten. Auf dem Rückcover sind auch wie im wiki-Artikel die „Abteilungen“ benannt. Diese fielen mir bisher gar nicht auf.

Solltest Du einmal an einem Gesamtzyklus von Mahler interessiert sein, so sollte Vaclav Neumann mit der Tschechischen Philharmonie auf  Supraphon Teil der Überlegungen sein 😇 ….

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