Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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yaiza

 

auf jeden Fall ein interessanter Anstoß zu Kolisch (überraschend und aus ganz ungeahnter Ecke/“Interpretationen“ zum Schubert Oktett*)…. ich hatte mir mal ein Streichquartett-Heftchen angelegt und wusste auch, dass ich den Namen Kolisch notiert hatte (Bartók #5 u. #6) – aber mehr eben noch nicht und die Schönberg Streichquartette sind mir noch immer unbekannt… In der Bartók Biographie von David Cooper gibt’s auf jeden Fall Einträge zu Kolisch und -gerade kurz geschaut- im Hindemith/Schott-Briefwechsel gibt’s zwei Erwähnungen — im Brief von Willy Strecker (Schott Verlag) an Gertrud Hindemith zu Donaueschingen 1957 und der Aufführung von Nonos „Varianti“ mit Orchester und 1967 zum Tod von Schönbergs Ehefrau und „dass in der Verwaltung des Nachlasses Professor Kolisch ein Mitspracherecht eingeräumt wird“ — stimmt, Schönberg und Kolisch waren verschwägert — ich hatte ja vor kurzem erst ein interessantes Interview mit Schönbergs Tochter Nuria Nono-Schoenberg geschaut. *gypsy, vielen Dank auch für den Link zur Kolisch Box. Mich hat es in o.g. Sendung überrascht, wie gut das Oktett (natürlich nur im Ausschnitt) zu hören ist – für eine Aufnahme von 1940 … und von Bartók sind ja sogar die Solosonate und das Streichquartett #5 drin

Das war ja – mag es heute auch geben – eine sehr umtriebige und verschwägerte Zeit. Schönbergs „Privataufführungen“, musikwissenschaftlich sehr unterfüttert mit Guido Adler etwa und eben Kolisch, auch Rudolf Stephan (steinalt geworden: 94; feiert schön, die Würde im Alter ist das Wichtigste). Aber ich will gar nicht abschweifen. Es gibt für Schönberg und auch Webern und Berg eine gute Box bei Brilliant Classics:

Ursprünglich anders erschienen bei DG mit einem Riesen-Booklet, in Wahrheit einer Dissertation.

Und beim Bildchen-Suchen sehe ich gerade, dass es noch eine Ausgabe gibt, mit dem zugehörigen Zemlinsky:

Aber, wenn Du Zugang zu Schönberg möchtest, bei den Streichern, würde ich zunächst zur „Verklärten Nacht“ gehen (als Sextett, später gab es noch eine Fassung für Orchester, und, nebenbei, Gould hat das in seinem Streichquartett schamlos-schön kopiert), danach das erste Streichquartett. Nr. 2 ist eigen; es wird immer dichter. Aber vielleicht sind die zweiten Wiener Klassiker gar keine schlechte Begleitung zu Bartók, den Du doch sehr magst. Und um die Kolisch-Box von @gypsy-tail-wind beneide ich ihn.

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