Bei „Love Don’t Live Here Anymore“ bevorzuge ich auch das Original, wobei der Song sich überzeugend in Madonnas Repertoire einfügt. Gilt meines Erachtens auch für ihre Interpretation von I Want You gemeinsam mit Massive Attack, in der sie wohlweislich auch nicht versuchte, gesanglich in Konkurrenz zum Original zu treten. Fever war eine etwas zu offensichtliche Wahl, und die Post-Vogue-Produktion wirkt heute ein wenig dated.
Aber – und jetzt hänge ich mich mal weit aus dem Fenster: Madonnas „American Pie“ ist brilliant und war völlig zurecht ein solch riesiger Erfolg. Den Nostalgie-Faktor mal beiseite: Don McLean ist weder ein einzigartiger Sänger noch die zeittypische Produktion des Originals unersetzlich, der Song blieb doch vor allem durch seine Melodie und seine Bilder, also das Songwriting in Erinnerung. Und genau hier setzten Madonna und William Orbit bei ihrem Milleniums-Update an. Arrangement und Produktion schlagen das Original um Längen und vermitteln Atmosphäre und Dramaturgie, allein die Transition vom Refrain zur Strophe, Chef’s kiss! Und auch gesanglich muss sich Madonna hier nicht verstecken, selten klang sie so warmherzig. Oder, um es mit Don McLean zu sagen: „It is a gift from a goddess, her version is mystical and sensual“.:)
Der von dem deutschen Film- und Opernregisseur Philipp Stölzl inszenierte Clip ist einer der schönsten in Madonnas Videographie und keinen Tag gealtert. Mit dabei Rupert Everett, von dem auch die Background Vocals stammen.
American Pie (2000)
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