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wahr
Das Harmlose und Verspielte war ja eine Reaktion auf den Hardcore. Zeichen setzen durch die Auswahl der Samples, den Kulturkreis erweitern (Weiße Musik samplen, die sich von schwarzer Musik ‚inspirieren‘ ließ) und gleichzeitig wegkommen vom harten HipHop-Homie. Einer Pop-Haltung der grenzenlosen Aneignung den Spiegel vorhalten und gleichzeitig am Spiel selbst Spaß haben. Konsequenterweise wurde das Ganze auf dem Nachfolgealbum wieder symbolisch beerdigt. De La Soul waren ähnlich politisch bewusst wie die befreundeten Jungle Brothers oder ATCQ. Manchmal schoss einer der drei Gruppen auch übers Ziel hinaus und verklärte Afrika zum holzschnittartigen motherland. Das aber musikalisch so überzeugend, dass ich „Done By The Forces Of Nature“ jetzt mal zum musiklaisch besten HipHop-Album der 80er küre – zusammen mit „Done By The Forces Of Noises“, obwohl nein, das hieß ja anders, nämlich „It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back“.
Wenn man etwas Neues oder Anderes machen will, sollte man aber sehen, dass das Rezept aufgeht. Die erste De La Soul-LP ist so ein unausgegorener Stilmix aus vergorenen Zutaten, dass es heute keinen Spaß mehr macht, sie anzuhören. Zumindest mir nicht. Weiß der Teufel, was Prince Paul da geritten hat, er hat es ja sonst eigentlich drauf.
Die Gruppe selbst hat das auch ganz schnell gemerkt und sich dann auf Geschmeidig-Jazziges nach Vorschrift zurückgezogen, so geschmackvoller 90er Rap für Erwachsene halt. Braucht man das? Ich nicht. Trotzdem würde ich gerne verstehen, warum diese Gruppe so wohlgelitten ist. Für mich sind die völlig verzichtbar, denn: Kreativ gesampelt wurde auch woanders. (Nehmen wir als offensichtlichtes Beispiel nur mal Paul’s Boutique.)
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.