Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › Konzertimpressionen und -rezensionen › Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen
Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
gruenschnabelSehe ich auch so. Wenn man Musik generell einen suggestiven Wesenszug zuschreiben möchte, hat das für mich zwei weitere Konsequenzen: Dieser suggestive Wesenszug offenbart sich einerseits mit jeder Einspielung und Aufführung individuell unterschiedlich. Andererseits würde ich ihn dann grundsätzlich allen Künsten zuschreiben, nicht nur der Musik.
Sehe ich, höre ich nicht so. Es ist auch nicht höflich, über nicht einmal vorhandene Banden zu spielen: Ich habe nicht von suggestivem Wesenszug gesprochen. Das ist eine Weise zu sprechen, die geradewegs aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt und so ungefähr noch bis in die 70er-Jahre des folgenden reichte. Nicht meine Sache. Mag sein, dass dieser Wesenssprech bei Wagner sehr deutlich ist, warum führst Du ihn, @gruenschnabel, also fort? Dieselbe Rede: „offenbart sich“. Nix offenbart sich, und nichts „scheint auf in der Lichtung der Wahrheit“ (das ist ein Anspieltipp für Heidegger, den man nicht braucht, aber so sprichst Du eben). Das ist für mich Gerede.
Zu den Konsequenzen. Ad 1: Geht in Ordnung. Ad 2: Da würde ich schon Unterschiede machen. In der Sprache, vulgo Poesie usw., sind die Möglichkeiten, sich der Suggestion zu widersetzen, viel größer als in der Musik. Weil sie Reflexion herausfordert und nicht suspendiert. Das wäre für mich eine Diskussionssache bei Wagner: Diese unsäglichen Texte, auf die er viel Wert legte und das ganze Brimborium.
Ich glaube nicht, dass wir uns da irgendwie verständigen können; enttäuschend finde ich, wenn jemand wie Du @gruenschnabel nicht die Zeit findest, mehr zu sagen, von dem , was Du weißt.
--