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John Hendricks and Friends – Freddie Freeloader | Auch ein Zufallsfund (wie das Brown-Album und so manches andere im Regal), mein einziges spätes Album von Hendricks, 1990 bei Denon erschienen (auch in den USA, ich hab die US-Ausgabe, und typisch für Japanische Veröffentlichungen – auch das Merrill/Evans-Album – gibt es auch im Booklet für Westler die Songtexte, und darunter für jedes der 13 Stücke das Line-Up. Diese wechseln ständig, die „Friends“ sind: George Benson, Al Jarreau, The Manhattan Transfer, Bobby McFerrin (und damit eigentlich der ganze Hochglanz-Gesangsadel der Zeit), das Count Basie Orchestra (von Frank Foster geleitet), Wynton Marsalis, Stanley Turrentine, Tommy Flanagan, Rufus Reid, George Mraz, Jimmy Scott und – als „special guest“ – Al Grey.
Es gibt unter anderem Basie („Jumpin‘ at the Woodside“, mit LH&R-Anleihen: Jon Hendricks & Company singen, dazu gehören auch Judith und Aria Hendricks sowie Kevin Fitzgerald-Burke, Judith H. singt Buck Claytons Trompeten-, John H. Lester Youngs Tenorsolo sowie ein Scat-Solo, und Frank Foster darf auf noch ran), Miles (das Titelstück – Al Jarreau singt das Davis-Solo, Hendricks das von Coltrane, Benson das von Cannonball und McFerrin das von Kelly, dann später noch „Song No. 2“ unter dem Titel „High As a Mountain“, Lyrics von Hendricks zur Musik von Davis/Gil Evans, mit Margaret Ross an der Harfe und Manhattan Transfer), Monk („Trinkle Tinkle“ und später noch „Listen to Monk“, Hendricks‘ Vokalversion von „Rhythm-A-Ning“, wieder mit Jarreau und Benson), Bruno Martino („In Summer“, aka „Estate“ – mit Streichorchester und Romero Lumbambo), Carmichael („Stardust“ – mit dem Jon Hendricks Vocalstra mit den drei genannten anderen Sänger*innen sowie ein paar Bläsern, Judith H. singt hier Louis Armstrongs Part), Turrentine („Sugar“ – mit Mr. T. und Marsalis sowie wieder drn drei anderen Stimmen – und in der Rhythmusgruppe Larry Goldings am Klavier), Strayhorn („Take the ‚A‘ Train“) und Goodman bzw. Louis Prima („Sing, Sing, Sing“ – hier übernimmt Judith Hendricks Goodmans Klarinettensolo).
Die Aufnahmen – in der Regel mit separaten Sessions für Backingtracks und Gesang – zogen sich über Monate von Sommer 1989 bis Winter 1990 hin, das Ergebnis ist sehr bunt, wechselt von Big Band zu kleinen Combos, mal mit Gesang und/oder Bläsern, dann wieder ohne. Es gibt auch Stücke, auf denen Hendricks allein singt – insgesamt funktioniert das erstaunlich recht gut, finde ich. Und das hat sicher mit dem starken Charakter von Hendricks zu tun, dessen Stimme und dessen Lyrics sich wie ein roter Faden durchziehen. David Berger, ein Ellington-Kenner, hatte wohl auch eine wichtige Rolle. Er hat einige der Stücke transkribiert, arrangiert und auch mal dirigiert.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba