Antwort auf: Die besten Konzerte 2022 (so far)

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stefane
Silver Stallion

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stefane
01) Christian Kjellvander – 12.3.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
02) Emily Jane White – 25.3.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+

01) Simon Joyner – 11.5.2022 – Schorndorf, Manufaktur ****
02) Ryley Walker – 11.5.2022 – Schorndorf, Manufaktur ****

03) Christian Kjellvander – 12.3.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
04) Emily Jane White – 25.3.2022 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+

Up next: Eilen Jewell.

Etwas verspätet ein paar Gedanken zum mal wieder überzeugenden Simon Joyner-Auftritt letzte Woche in der Schorndorfer Manufaktur.
Begonnen hat das Konzert überraschenderweise nicht mit einem Song von der neuen, diesen Freitag offiziell erscheinenden Platte „Songs from a Stolen Guitar“, sondern mit „Hail Mary“ vom 2017er-Album „Step into the Earthquake“. Natürlich waren mit „The Actor“, „Caroline’s Got a Secret“ und „The Stolen Guitar“ auch Songs der neuen Platte vertreten, aber auch die letzte Platte „Pocket Moon“ wurde mit „Sean Foley’s Blues“ und „Morning Sun, Slow Down“ ausführlich gewürdigt. Vom 2015er-Album „Grass, Branch & Bone“ gab es ein etwas wackliges „You Got under My Skin“, das Simon Joyner dann abgebrochen hat, aber auch beim zweiten Versuch nicht so richtig in den Song hineinfand. Mit dem großartigen „Came a Yellow Bird“ ging es einmal sogar ganz weit zurück in die Vergangenheit bis ins Jahr 1998 zum Album „Yesterday Tomorrow And In Between“. Als letzter Song dann das herrliche „Nostalgia Blues“ aus „Grass, Branch & Bone“.
Simon Joyner fesselnd und eindringlich wie immer: diese brüchige, aber kraftvolle und genau im richtigen Maß leicht dissonante Stimme, die einen in die sagenhaften Songs hineinzieht, die Zeit und Ruhe, die er diesen Songs läßt, um ihren so eigenen Sog zu entwickeln und Landschaften aufzubauen, in denen man sich so wunderbar verlieren kann, das alles unterstützt von seinem unspektakulären, aber immer auf den Punkt kommenden Spiel auf der Gitarre.
Wunderbar konzentrierte und wertschätzende Atmosphäre in der Manufaktur. Und wie immer eine tolle Tontechnik, die diese Stimme so einnehmend und klar abgebildet und jedes noch so leise Klopfen auf den Gitarrenkorpus hörbar gemacht hat.
Tolles Konzert.
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Danach ist es mir erst Mal sehr schwer gefallen – auch aufgrund der nur kurzen Umbaupause – mich auf die gänzlich andere Musik von Ryley Walker einzulassen.
Äußerlich sehr verändert, stand er plötzlich auf der Bühne – begleitet von Baß und Drums – und aus den improvisierten Soundflächen, Loops und Feedbacks, die die Band erzeugt hat, hat sich dann auf einmal „The Halfwit in Me“ aus dem 2016er-Album „Golden Sings That Have Been Sung“ als erster Song des Konzerts herausgeschält. Im Lauf des Konzerts werden dann diese für Ryley Walker so eigene Mischung aus experimentellen, jazzig-freien Passagen, das Zusammenspiel mit dem stoischen Baß und den schön variablen, raffinierten, mit Klangfarben spielenden Drums, und diese Klanggewitter aus dem bewußten Spiel mit Lautstärke, Dynamik, Verdichtung und Auflösung immer bezwingender, und es zieht mich doch noch ins Konzert hinein.
Viele Songs aus den letzten EPs werden gespielt, die ich großteils leider noch nicht kannte, aber auch ein wunderbares „The Roundabout“ (wieder vom Album „Golden Sings That Have Been Sung“). Als Schluß- und Höhepunkt dann ein herrlich ausuferndes und krachiges „Primrose Green“ vom gleichnamigen 2015er-Album.
Tolles Konzert. Der Sound der neuen Band jetzt etwas schwerer und straighter als der Sound der 2015er/2016er-Besetzung mit Ben Boye an den Keyboards mit seiner psychedelisch-verspielten Leichtigkeit.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)