Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Randy Weston – The Spirits of Our Ancestors | Drei Tage im Mai 1991 in New York mit Randy Weston. Arrangiert hat das meiste Melba Liston, Dizzy Gillespie und Pharoah Sanders schauen vorbei, in der Band sitzen Idrees Sulieman, Benny Powell, Talib Kibwe, Billy Harper, Dewey Redman, Alex Blake, Jamil Nasser, Idris Muhammad, Big Black, Azzedin Weston und Yassir Chadly. Zehn Tracks, ca. 100 Minuten Musik – zugleich grosse Summe, wie es sie bis dahin bei Weston nicht gab (am ehesten in „Tanjah“, fast 20 Jahre früher), wie auch Ausblick auf das Spätwerk, das nach den drei Portrait-Alben jetzt richtig in Fahrt kommt. So gross besetzt waren die Bands danach nur noch selten, ich finde auch die unmittelbar folgenden Alben nochmal etwas besser, aber das ist schon hervorragend. Auftakt und Ausklang macht Weston solo, dazwischen gibt es mal noch ein Stück im Trio Chadly/Nasses/A. Weston (ohne den Leader), Sanders‘ zweites Stück – er spielt die gaita, ein dudelsackähnliches Instrument – „Blue Moses“ ist etwas kleiner besetzt und er ist neben dem Leader und den Bassisten der einzige Solist.

Sonst ist meist die ganze Band am Start (inklusive beide Bassisten – der Bemerkung, dass das eine fast immer tolle Verdoppelung ist, die @redbeans neulich machte, schliesse ich mich an) und die Leute aus der Kernband (Powell vor allem, aber auch Kibwe und Harper, der relativ schnell weiterzog; ob Sulieman mal fix zur Band gehörte, weiss ich nicht) kriegen ordentlich Solo-Zeit. Redman und Sanders batteln in „African Cookbook“ (17 Minuten kurz), Sulieman darf in „The Call“ als einziger Bläser ran, Gillespie spielt dann im längsten Stück, dem fast 20minütigen „African Sunrise“ (direkt vor dem Klavier-Solo-Closer) zwei Soli.

Im Booklet wird auch Melba Liston gewürdigt – und überhaupt ist das Booklet super gemacht, die guten Jahre bei Verve begannen schon um den Dreh herum (1992), aber die Reissues sahen teils noch etwas altbacken aus, dort passierte der Sprung wohl um das Jubiläumsjahr herum (eben 1994/95).

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