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Die TRACKS-Ausgabe wurde vor einigen Tagen schon mal an anderer Stelle erwähnt, ich hole meinen Beitrag dazu mal hierhin:
Was in der Sendung auch deutlich wird: Ein neues Phänomen ist das nicht. Im Gegenteil, Interpolation ist ein Grundprinzip beim Schöpfen neuer Musik. Im Zusammenhang etwa mit Dylan spricht man vom „Folk Process“. Die Vorstellung, melodische Wendungen, Akkordfolgen oder sonst ein Element eines musikalischen Stücks könne garantiert absolut „neu“ und originär sein, ist eigentlich absurd. Aber Juristen versuchen, diese Vorstellung durchzusetzen. Und je öfter sie damit Erfolg haben, desto schlechter für alle Künstler. Wie soll noch jemand eine Komposition veröffentlichen, wenn Akkordfolgen oder gar „Vibes“ mit Coypright belegt werden?
Adam Neely hat zu dem Thema schon mehrere fundierte Videos gemacht, zuletzt am Beispiel des aktuellen Prozesses um „Levitating“:
(Der weithin unbekannte Song, von dem hier angeblich abgekupfert worden sein soll, ist selbst eine Interpolation. Besonders ärgerlich ist, dass hier eine mediokre weiße Party-Band versucht, sich hier Urheberrechte an klassischen Elementen schwarzer Pop-Musik zu sichern.)
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