Antwort auf: james 'blood' ulmer

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vorgarten

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odyssey the band, reunion
, knitting factory records 1998
ulmer (g, voc), charles burnham (el vl), warren benbow (dm).

charlie brunham war schon bei FORBIDDEN BLUES wieder dabei, auf seine anregung hin feiert 1997 die odyssey-band in originalbesetzung in der knitting factory ihr comeback. kurz darauf wird dort auch dieses studioalbum mit größtenteils neuen stücken produziert. warren benbow wird auf cover, rückseite und in den liner notes durchgehend falsch geschrieben („benbrow“).
warum odyssey scheinbar die beliebteste ulmer-band ist, habe ich nie recht verstanden, ich finde die musik trotzdem toll & originell. wenige akkorde reichen, manchmal nur einer, und burnham & ulmer verflüssigen ihren psychedelischen delta-blues, der sehr viel authentischer gelesen wird als er ist (burnham wurde in new york geboren), in den bass-losen schichten ziehen sich wahwahgefiltert die violinschluchzer zusammen und öffnen sich wieder, gegen das gestotter der gitarre und über einem eher widerwillig in feste grooves fallenden schlagzeug. manchmal ist das reine atmosphäre, manchmal fließen einzelne motive hin und her, manchmal brummt ulmer müde etwas dazu, was nicht auf verständliche lyrics, sondern auf sound und bass-ersatz hinauswill, dur-akkorde sind nach wenigen takten schon nicht mehr vorstellbar. imaginäre folklore, wenn man so will, irgendwo las ich sogar was von „delta punk“.

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