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music revelation ensemble, music revelation ensemble, diw 1988, rec. 3.&4.2.1988 nyc
ulmer (g), david murray (ts), jamaaladeen tacuma (eb), ronald shannon jackson (dm).
neben phalanx ist das music revelation ensemble das zweite jazzprojekt von ulmer (bzw. das dritte, es gibt ja auch noch das trio mit laswell), auch dieses wird ende der 80er für diw reaktiviert. murray und shannon jackson sind wieder dabei, statt amin ali kommt tacuma dazu. auf dem cover liegt die gibson byrdland, nicht die steinberger (nur der steinberger bass von tacuma), also ist diese musik wieder auf grundton e gestimmt. und gesungen wird auch nicht.
tolles wiederhören nach langer zeit. anders als die swingende (akustische) phalanx-band gründet sich diese hier auf dem formprinzip groove, wobei natürlich nichts hier nur funktional gespielt wird. ulmer kriegt die drei anderen individualisten sehr integrativ zusammen, es steckt viel konzeptionelle überlegung dahinter, außerdem kann sich ja zumindest die rhythm section auf ornette berufen. heißt, dass die themen hier nicht in freie improvisation übergehen, sondern strukturell weiterlaufen, und shannon jackson & tacuma halten es an einem schmalen faden immer im funk hängen, obwohl sie eigentlich durchgehend solieren. ulmer spielt einige der tollsten soli seiner karriere, im ersten stück fast nur akkordisch, die kinderliedmelodien hüpfen, der sound ist umwerfend.
auf der cd gibt es am ende noch einen freien jam, „burn!“, für den alle einen kompositionscredit kriegen, sogar produzent kazunori sugiyama. der hat sein geschäft verstanden, scheint mir, diese diw-phase ist durchweg super, später gründete er ja mit john zorn noch tzadik…
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