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david murray, recording nyc. 1986, diw 1986, rec. 10. mai
murray (ts), ulmer (g), fred hopkins (b), sunny murray (dm).
von adams zurück zu murray. ein album, das ich auch mal exzessiv gehört habe, obwohl es sich nicht anschmiegt. murray, der in dieser produktiven phase alles und jeden an die wand spielt, holt sich zwei wundertüten in dieses quartett, das eigentlich von gebundenen formen ausgeht: die gitarrenstimmung von james blood ulmer, und das ab- und aufschwellende schlagzeug von sunny murray. eine besetzung, die für jedes genre schon den schlüssel zur zerstörung in sich trägt. fängt noch relativ verhalten an, ein blues und eine ballade, kompositionen von butch morris, halbwegs in form gehalten durch hopkins, der die harmonien absichert, während ulmer (der die klassischen akkorde nicht spielen kann & will) und s. murray schon das ganze ins gestische verschieben, die haben den blues, den murray und hopkins noch nachspielen. im funk-marsch „kareem“ verliert der drummer immer wieder den faden, um den es ja auch nicht geht, sondern um die schillernde textur. endlich hält auch das power-sax mal die klappe und lässt die düstere rhythm section durch. ein postbop-thema dann, bei dem man dem becken schon von anfang an anhört, wo es hin will, nämlich zu freien intensitäten. kraft und atmosphäre, goldenes feuer, das cover transportiert das schon ganz gut, mit dem matten glanz und den bewegungsunschärfen der fotos von ming smith, die jetzt ming smith murray heißt und am ende nochmal andere farbakzente setzt. zum schluss dann endlich die fire music, die die ganze zeit schon raus will, anschwellendes kommunizieren, alles herausholen, was geht. der titel, über den man wohl nicht nachgedacht hat, meint: irgendeine aufnahme aus new york halt, so 1986. well…
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