Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › ESBJÖRN SVENSSON TRIO › Re: ESBJÖRN SVENSSON TRIO
Man musste sich gestern mal wieder entscheiden in Hamburg: Blumfeld, Lanois oder E.S.T.: Ich ging in die ausverkaufte Fabrik, die ein hervorragender Ort für dieses Konzert war.
Ich kannte (bis auf die noch recht oberflächlichen Eindrücke der vorletzten CD) bisher noch nichts von diesem schwedischen Trio, das in diesem Jahr bereits sein 6. Album veröffentlichte. Recht pünktlich kamen die drei dann auf die Bühne und überzeugten in den folgenden 2 1/2 Stunden durch ein überraschend abwechslungsreiches Set. Dutzende von sich widersprechenden Adjektiven könnte man benutzen, um die unterschiedlichen Stimmungen zu beschreiben, nur das Wort „langweilig“ käme nicht bei vor.
Obwohl E.S.T. sich sehr offen zeigen für aktuelle Strömungen, überraschte mich der letzten Endes doch sehr traditionelle Ansatz. Da wird nicht mit billigen Modernismen kokettiert und einfach ein Drum-Beat druntergelegt, sondern ein Groove hervorgearbeitet und sanft adapiert. So klingt ein Drum n`Bass-Beat auf einmal völlig organisch und in dem Rahmen passend.
Die eigentliche Frontfigur des Trios ist ja Namensgeber Esbjörn Svensson, ein symphatisch lächelnder und durch den Abend führender Typ. Für mich war aber Bassist Dan Berglund der Star des Abends. Grandios, wie er mit seinem Kontrabass umgeht, sanft zupft oder streicht, treibende Grooves erzeugt, mit Effektgeräten eine E-Gitarre imitiert oder fast schon an Rockbands erinnernde Hooks spielt. Chappeau!
Auf dem Heimweg traf ich dann die vom Blumfeld Konzert Heimkehrenden und wusste, die richtige Wahl getroffen zu haben.
--
Wake up! It`s t-shirt weather.