Antwort auf: james 'blood' ulmer

#11723525  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,716

soulpope

vorgarten arthur blythe, lenox avenue breakdown, columbia 1979, rec. 1979 blythe (as), james newton (fl), ulmer (g), bob stewart (tu), cecil mcbee (b), jack dejohnette (dm), guilherme franco (per). noch so ein meisterwerk, ganz anders konzipiert natürlich, hybride arrangements über harlem’s heartbeat, wie langston hughes die lenox avenue genannt hat, mit einer für blythe typischen eigenartigen besetzung (tuba und bass zusammen). einige spielen hier noch besser als sonst, newton ist fantastisch, und dejohnette dreht im dialog mit bob stewarts knarzender tuba deutlich auf. ulmer prägt vor allem das titelstück mit seinen verschattet-dreckigen akkorden und den closer „odessa“, der als freies rubato-stück in viele verschiedene richtungen auf einmal ausbricht ….

Meisterwerk trifft hier den Punkt …. alle beteiligten Musiker performen am obersten Rand ihrer Möglichkeiten und auch dadurch eine ungemeine Geschlossenheit …. ich habe damals die Scheibe als Neuerscheinung gemacht und war ziemlich von den Socken …. dieses Epos wurde jedoch auch ein Art Knackpunkt im Fortkommen von Arthur Blythe, denn keine seiner (allen) Folgescheiben kam hier heran (am nächsten „Illusions“ und mit weiteren Abstrichen „Light Blue“) …. und zum Thema : hier war Ulmer bei mir schlussendlich „angekommen“ ….

ja, das ist so ein glücksfall. die rahmenbedingungen sind ja gar nicht so avanciert, die kompositionen solider postbop, die musiker vielbeschäftigt – und doch passiert hier was außergewöhnliches. müsste ich mich festlegen, würde ich es an bob stewart festmachen, nicht nur an der tuba als impulsgeber und soundverschärfer. so richtig schlechte alben kenne ich von blythe gar nicht, ich habe z.b. eine schwäche für das letzte columbia-album, BASIC BLYTHE, aber vielleicht auch nur, weil sie mir frühzeitig zugeflogen ist.

--