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stormy-mondayDanke für den Link. Da ist viel Wahres dran, aber eben auch das meiner These nach Essentielle:
Einige Leute – insbesondere Baby Boomer – sagen mir, dass dieser Rückgang der Popularität neuer Musik einfach das Ergebnis lausiger neuer Songs ist. Früher war Musik besser, sagt man. Die alten Songs hatten bessere Melodien, interessantere Harmonien und zeigten echte Musikalität, nicht nur Software-Loops, automatisch abgestimmte Vocals und regurgitierte Samples.
Das ist nicht das Essenzielle…das Essenzielle kommt die paar Absätze weiter unten. Deiner Essenz der Boomer Einschätzung widerspricht ja auch der Autor selbst. Sie zeugt vor allem von Ignoranz gegenüber aktueller Musik und einer verklärenden Rückgewandheit.
Ein springender Punkt wurde in dem Artikel nicht angesprochen: neben der Weigerung großer Labels eine Menge Geld in „unbekannte Terrians“ zu investieren, hat sich die Rezeption von Musik in den letzten Jahrzehnten aufgrund der immer individuelleren und punktgenaueren Verfügung verändert, sodass es zu diesen Massenphänomenen und Millionensellern kaum noch kommt, vor allem nicht mehr auf Albumlänge, da ändern auch die neuen von Adele, Eilish, Sheeran oder ABBA nichts daran.
Als Verbraucher hat sich jedenfalls die Rezeptionsmöglichkeit von Musik nicht verschlechtert, ganz im Gegenteil. Nicht daran zu denken, man hätte schon in den 70/80/90er solch einen schnellen und individuellen Zugriff auf Neuveröffentlichungen gehabt, wie heute. Dann hätte man einige erst später entdeckte nicht so bekannte Künstler, in ihrer Prime erleben können.
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