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Finde die Leute geil, die meinen, man müsse mehrere Musik-Streamdienste gleichzeitig haben (mit jeweils 70+ Mio. Liedern). Oder, dass man ein Abo braucht um in diesem Abo sein Musikabo zu integrieren…
Wer heute Roon oder Audirvana für „hochwertigen“ Musikgenuss im heimischen Netzwerk nutzen will, muss genau das machen…
Abo-Fallen lauern inzwischen überall…. Aber es ist ja nicht alles schlecht: Vor ein paar Jahren habe ich qobuz in CD-Qualität genutzt. Das war schon cool. Freitags gab es immer die neusten „Scheiben“ und alles war ständig und immer verfügbar. Leider habe ich das immer als flüchtiges Vergnügen empfunden. Neue interessante Scheibe? In eine Playlist damit. Und danach nie wieder „angefasst“ geschweige den gehört. Mir ging in der Zeit mehr verloren als ich neu gefunden habe… Ich weiß: alles Kopfsache… Irgendwann habe ich es einfach gelassen und habe mich auf meine eigene Daten-Sammlung konzentriert und ab und zu sogar wieder CD’s gekauft.
Aktuell habe ich einen zweiten Versuch gestartet: Apple Music. Seitdem Apple angekündigt hat, dass sie alles in losless, einiges in HiRes und manches sogar in Dolby Atmos für ’nen 10er / Monat anbieten habe ich das erst mal getestet. Bis jetzt gehe ich damit entspannter um als zu meiner Qobuz-Zeit: Im Auto läuft nur noch „Stream“. Apple Carplay macht das genial!
Und zuhause nutze ich die unterschiedlichsten Quellen parallel: Schallplatte, CD, eigene Daten, Musikstream, Mehrkanal-Musik. Was eben gerade so passt. Ich bin froh, dass wir heute in Zeiten leben, wo das alles funktioniert. So kann man sich das für den Augenblick passende heraus suchen. Ist doch super!
Spotify macht gerade Ärger? Wenn ich das richtig mitbekommen habe, beziehen die nicht klar genug Stellung zu einem fragwürdigem Podcast?! Ok! Kann in der Fülle der Angebote sicher passieren. Wenn so eine Lawine einmal losgetreten ist, kommt man da schlecht wieder von weg… Was mich bei spotify massiv(er) stört: die bieten immer noch mindere MP3-Qualität an und das angekündigte HD-Spotify lässt immer noch auf sich warten? Kann sein, dass das für viele Anwendungen egal ist. Aber es passt nicht mehr in die Zeit! MP3 machte vielleicht Anfang der 00er Sinn. Aber doch heute nicht mehr! Man erklärt uns Gebetsmühlenartig, dass die CD ausgedient hat und gleichzeitig bietet der größte Streamanbieter nicht mal die Qualität dieser so arg gescholtenen CD? Geht es noch? Das erinnert mich immer an die Werbung mit dem zweitbesten Steak…. Klar kann man das auch essen, aber es gibt zum gleichen Preis (Apple Music beweist es gerade) das bessere Steak + HiRes + Dolby Atmos. 70 + Millionen Lieder haben beide. Und wenn man sich ein wenig mit Apple Music beschäftigt (und es in seine Hardware-Welt halbwegs hinein passt), dann hat man für kleines Geld alles was man braucht.
Der viel beschworene Tod der CD kann erst vollzogen werden, wenn es zumindest eine gleichwertige Alternative gibt. Mit Apple Music ist dieses Kapitel nun eingeläutet. Und Spotify hinkt hinterher….
Fun Fakt: die CD kann gar nicht sterben! Zumindest werden wir das nicht erleben. Sie ist als Medium viel zu langlebig und wurde viel zu oft verkauft. Selbst wenn morgen keine mehr verkauft werden würde: die nächsten 100 und mehr Jahre wird es Unmengen davon geben. Und wenn es CD’s gibt lohnen sich auch Player. Und wenn man es genau nimmt hat die CD nach Durchschreitung der Talsohle eher ein Comeback verdient als z.B. Schallplatte. Der CD-Standard trennt immer noch Spreu vom Weizen und ist der Benchmark selbst für ach so moderne Streamdienste. Dieser Standard wurde in den 70ern des vergangenen Jahrhunderts entwickelt und hat über viele Jahrzehnte die Art, wie wir Musik hören, bestimmt (und bestimmt es über seinen Standard immer noch). Welch Weitsicht in einer Zeit, als digital noch in den Kinderschuhen steckte!
Kann sein, das streamen bequemer ist. Schallplatte kann man auch nicht mehr rational erklären. Und trotzdem wird es wieder gemacht. Es geht bei Musik eben nicht um „rational“ oder nicht. Es geht darum: was bereitet einem Freude. Und das kann neben Schallplatte, CD, eigene Daten und einigen anderen Möglichketen auch streamen sein. Streamen alleine wäre mir zu wenig. Aber ich bin ja auch oldschool… B-)…und mir ist das Thema Musik viel zu wichtig (= spassbereitend), als dass ich eine dieser Möglichketen verzichten möchte.
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Gruß Michael