Joe Rogan mag „komisch“ wirken, um einen Blödmann und/oder Arschloch handelt es sich bei ihm aber sicher nicht. Es ist komplex: Er ist hervorragend, wenn es um MMA geht (sein Fachgebiet). Er ist ein perfekter Interviewer für Leute, die wirklich etwas Gescheites zu sagen haben wie Brian Cox oder Neil deGrasse Tyson. Und er ist sehr unterhaltsam, wenn er mit leidenschaftlichen Freaks wie Oliver Stone im Graubereich von kritischer Grundeinstellung bis Verschwörungstheorie herumstochert. Leider, und da ist die Kehrseite, hat er keinen funktionierenden Bullshit-Detektor, weswegen ihm seine tatsächliche Neugier allen möglichen Theorien gegenüber immer mal wieder auf die Füße fällt. Er haut die Massen an Sendungen und damit die unterschiedlichsten Meinungen seit Jahr und Tag (schon lange vor seinem Spotify-Vertrag) einfach so raus und lässt damit alles gleichberechtigt nebeneinander stehen. Das zu kritisieren, auch harsch, ist vollkommen angemessen. Erwähnt werden muss aber auch, dass er schon zigmal bewiesen hat, eine Meinung aufgrund von Fakten zu ändern und seine alte Einstellung als falsch zu bezeichnen. Klingt selbstverständlich, ist es aber keineswegs.
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