Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Die musikalische Länderkunde › The Sound of Japan › Antwort auf: The Sound of Japan
Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Für meinen Kumpel, den ich nicht vergessen habe:
Die aus der ungeliebten Präfektur Saitama stammende, heute 31-jährige YOSHIZAWA Kayoko ist bereits seit bald zehn Jahren im Geschäft. Mittlerweile hat sie fünf Alben, einige EPs und auch diverse Gastauftritte auf der Visitenkarte stehen. Ich selbst bin erst mit ihrer letzten LP Akaboshi Aoboshi auf Yoshizawa aufmerksam geworden und habe mir umgehend die beiden davor besorgt – die ersten beiden Alben kenne ich dementsprechend noch nicht.
Mein liebstes ist Yaneura Jū aus dem Jahr 2017. Hier zeigt sich schon wie auf dem restlichen mir bekannten Werk Yoshizawas Verständnis von Pop, das ich im Album des Tages-Thread mit jenem von SHIINA Ringo verglichen habe. Zwischen großen Hooks, kleinen Balladen und einem aufopferungsvollen gesanglichen Einsatz ist es vor allem der eklektische Mix, der Anleihen aus Rock genauso sucht und findet wie aus Klassik und Jazz, welcher mich an Shiina erinnert. Und dass sie auf dem Track Yaneura Ōtaki Eiichis Saraba Shiberia Tetsudō aufgreift, dürfe zwar bis jetzt niemandem so recht aufgefallen sein (zumindest habe ich im Internet nichts dazu gelesen), ist aber eine gelungene Überraschung. Zu Yaneura Jū finde ich bis auf ein Musikvideo nur folgenden „Trailer“, der alle Tracks der LP kurz anteast.
Joyū Shimai aus dem Folgejahr setzt auf dieselben Tugenden und ist nicht weniger schön. Wieder wird auf dem breiten Spielfeld der Pop-Musik geschäkert und getanzt, Großes mit Kleinem verbunden und zwischen Streichern, Bläsern und elektronischen Beats die eigene stilistische Vielfalt zelebriert. Am liebsten mag ich hier die schöne Ballade Joyū.
Mit dem im vergangenen März erschienenen Akaboshi Aoboshi habe ich Yoshizawa Kayoko wie gesagt kennengelernt. Ihre (Erfolgs-)Formel muss ich jetzt nicht mehr erklären, wiewohl es hier insgesamt vielleicht etwas ruhiger zugeht. Ob sich an dieser Stelle schon Abnutzungserscheinungen bemerkbar machen, kann ich nicht sagen, da ich ja erst an dieser Stelle eingestiegen bin und überdies die ersten zwei LPs noch nicht kenne. Mir bereitet Akaboshi Aoboshi aber nach wie vor eine große Freude: Ryūsei.
Hoffe, das geht klar soweit. Was besseres kriege ich heute nämlich nicht zusammengeschrieben. :)
--