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gypsy-tail-windDeinen Surman-Kommentar hatte ich umgehend gesehen, aber dann am nächsten Tag zu antworten vergessen – ich kenne Südengland überhaupt nicht, kann das aber sehr gut nachvollziehen. Die frühen Alben Surmans fand ich immer schon klasse, zu den Soundscapes auf ECM fand ich aber jetzt dank der Vertiefung im Rahmen der Umfrage nochmal viel besseren Zugang. Bin auch froh, hab ich jetzt all die Quartett-Alben (mit Frisell, Bley, Abercrombie) – die können ev. als eine Art Bindeglied zwischen den recht zupackenden frühen Sachen („How Many Couds..“, The Trio, SOS usw.) und den eher filmisch-landschaftlichen Solo-Alben betrachtet werden? Von den frühen Alben muss ich mit dem jetzt angepassten Gehör unbedingt „Tales of the Algonquin“ wieder mal anhören, da fand ich früher nicht so wirklich Zugang.
Alles gut! :)
Ich meinte Südwestengland: Cornwall, Devon – sehr anders als Südengland, viel isolierter, weniger urban. Die Gegend hat echt etwas magisches, viele Orte mit ganz eigenartiger Ausstrahlung, einem besonderen Klima und einem Licht, das man ansonsten in England nicht findet. Ich habe gerade Lust, mal wieder dorthin zu reisen.
Was deine These angeht: Man muss bei ECM ja grundsätzlich immer bedenken, dass auf vielen Studioaufnahmen der Musiker im Studio weicher klingt als im Konzert. Leider gibt es von Surman wenige Liveaufnahmen, aber „Invisible Nature“ zeigt eben doch, dass Surman vielleicht gar nicht so anders klingt, wenn seine Musik einfach losgelassen wird. Dennoch finde ich, dass viel für deine These spricht, wenn man sie etwas erweitert und die ECM-Soloalben als Erforschung und Ausarbeitung von Soundscapes sieht. Er hat sich ja auch immer wieder um die Einbindung elektronischer Elemente und der Verwendung von Loops etc. bemüht. Surman hat neben den Soloalben ja auch viele Alben mit Streichquartet, Big Band oder gar Orchester aufgenommen, das spricht für sein Interesse an ganz verschiedenen Settings, um seine Musik zu erforschen.
Was die Quartett-Aufnahmen angeht: Man muss da etwas aufpassen, nicht in die „Adventure Playground“-Falle zu tappen, das ist ja nicht unbedingt ein repräsentatives Werk für ihn. „Nordic Quartet“ ist ja wirklich ein ganz anderes (und aus meiner Sicht nicht so tolles) Werk. Das müsste auch in die Thematik Soundscapes rein: Alben mit seiner Partnerin Karin Krog, also mit Gesang. Surman ist so ungeheuer vielfältig, auch als Sideman, dass man da wirklich ganz genau aufpassen muss.
zuletzt geändert von nail75--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.