Re: Kuschelrock mit Mitch

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atahualpa

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So, etwas verspätet einmal meine Eindrücke zu deinen beiden Silberlingen, die schon durchaus unterschiedlich ausgefallen sind:

Faith Hill – Somewhere over the rainbow
Ein schöner Einstieg in die CD. Eine großartige Stimme und eine zwar sehr bekannte, aber immer noch sehr große Melodie. Die zudem eine sehr schöne Stimmung erzeugt und hier zum Thema gut passt, mich außerdem ein wenig in meine Kindheit entführt.

Elvis Presley – I can´t help falling in love with you
Ebenfalls ein sehr gelungenes Stück. Elvis ist an mir etwas vorbei gegangen und auch wenn ich nach wie vor seine Las Vegas Phase nicht so toll finde, der ein oder andere Song ist wirklich für die Ewigkeit und ich sollte mich doch einmal mehr mit ihm befassen. Diesen Song kannte ich bisher nur in den verschiedensten anderen Versionen diverser Interpreten, ich weiss gar nicht wer ihn zuerst gesungen hatte. Aber auch diese Version findet meine vollste Zustimmung.

John Hiatt – Have a little faith in me
Zu oft gehört und damit zerstört. Den Song mag ich einfach nicht mehr. Er gehörte nie zu meinen Fav’s und die dauerhafte Präsenz zu einer gewissen Zeit habt ihn komplett für mich zerstört. Wie schon bei Kritikers Liebling’ s CD’ s erwähnt.

Mary Black – Fields of gold
Interessant, dieses Cover kannte ich gar nicht, nur das original von Sting. Aber auch diese Version ist schön, wen man sich erst einmal an dem ganz anderen Gesang, besser gesagt der Betonung und der Melodieführung in der Stimme gewöhnt hat. Zurückgenommener und verhaltener Produziert und doch nicht weniger gefühlvoll.

Pogues & Kirsty MacColl – Fairytale of New York
Toller Song, eine wunderschöne Melodie und mit Macgowan und MacColl zwei Gesangsinterpreten, wie sie nicht ungleicher sein können. Einer meiner All Time Favs der Pogues. Und gefühlsmäßig ist neben der Melancholie auch überbordende Freude enthalten. Wie so oft bei irisch angehauchter Musik. Klasse. *****

Roger Chapman – Holding on
Tja, mit Roger hatte ich schon immer meine Probleme, besser gesagt mit seiner Stimme, die mir komischerweise nicht so sehr zusagt. Erster Berührungspunkt war ausgerechnet „Shadow on the Wall“ vom Oldfield Album „Crisis“. Stört nicht, aber bewegt sich bei mir so im Mittefeld. Außerdem finde ich ist die Stimme und der Gesang für einen Kuschelsampler für mich zu sehr im Vordergrund und zu einnehmend.

Nick Cave & Kylie Minogue – Where the wild roses grow
Abgesehen von der Tatsache dass in dem Song ein Mord beschrieben wird eine sehr schöne Melodie zum Kuscheln. Auch hier ergänzen sich Cave und Minogue außerordentlich gut. Zwar für Cave Mainstream aber deshalb nicht schlecht. ****

Runrig – The only rose
Von Runrig kannte ich wissentlich noch gar nichts, nur den Namen und ich glaube die Band kommt aus Irland. Ich mag irische Klänge und auch hier ist die Melodieführung typisch für Musik aus diesem Land. Sehr schön, irische Musik ist in meinen Augen irgendwie der Prototyp für Melancholie, oder halt für Sauflieder auf der anderen Seite. Schön, wenn auch traurig zugleich.

Sean & Dolores Keane – Isle of hope, isle of tears
Der Song passt ja sehr gut zum Vorgänger, wir bleiben im gleichen Land. Die männliche Stimme klingt ziemlich kaputt, was mir vielleicht bei Kuschelsongs nicht so sehr zusagt. Dafür ist die weibliche Stimme wieder sehr passend.

Sinead O´Connor – Danny Boy
Die irische Trilogie, Part III. Leider finde ich die Version von Sinead nicht ganz so gelungen wie die diverser anderer Interpreten, der Song ist aber gut genug, dass es ihm nicht allzu viel ausmacht. Auf einem Kuschelsampler für mein Empfinden durchaus passend, obwohl in mir mehr traurige Bilder erwachen.

Van Morrison – Have i told you lately
Also, entweder Kaesen oder Mrs. Garthi hatten den Song auch auf ihrem Sampler. Normalerweise kann ich mit Morisson abgesehen von Them nicht soo viel anfangen, auch wenn ich ihn nicht schlecht finde, der Song allerdings ist schon sehr schön und auch passend. Tolle Melodie und ein wunderschönes Klavier.

Patricia Kaas & Jean-Jacques Goldman – Je te promets
Ich bin schon ein wenig frankophil veranlagt und daher finde ich es schön, dass auch du einen französischsprachigen Song auf deine Sammlung gesetzt hast. Die Streicher entführen mich mit der Melodie zusammen in irgend einen Ballsaal, wir haben die 60’ er Jahre, auch wenn der Song gar nicht danach klingt, die ganz leisen Stellen sind sehr schön.Leider stören mich da ein wenig die Publikumsgeräusche, auch wenn ich Live Alben eigentlich sehr mag.

Natalie Merchant – I hope that i don´t fall in love with you
Hm, ja Nathalie, die finde ich ganz groß. Sowohl Stimme als auch ihr melodisches Empfinden finden bei mir mehr als Gefallen. Musik, die zum Träumen einlädt, große Gefühle wirklich authentisch und wunderschön vorgetragen. Eines der Highlights deiner CD.

Jackson Browne & Bonnie Raitt – Kisses sweeter than wine
Kannte ich so noch nicht, aber gefällt mir. Sowohl Jackson Browne als auch Bonnie Raitt habe ich bisher kaum beachtet. Von letzterer bekomme ich aber bald die Missionars CD von Oompa, wer weis, vielleicht ändert das die Sachlage bezüglich ihres Werkes.

Percy Sledge – The dark end of the street
Neben “When a man loves a woman” komischerweise der einzige Song von ihm, den ich kenne. Findet aber Gefallen.

Count Bishops – These arms of mine
Ein für mich völlig unbekannter Interpret. Der Song passt gut zum Vorgänger und entführt ebenfalls in die gute alte Zeit.

Freddie Fender – Since i met you Baby
Wieder einmal ein Unbekannter und wieder einmal für mich so etwas wie eine Trilogie von Songs. Auch hier habe ich die guten alten 50’ er im Sinn und all die Bilder aus den diversen Filmen, die ein Zeitgefühl vermitteln, welches ich aufgrund der späteren Geburt natürlich nicht wirklich kenne und nur Second Hand – mäßig nachvollziehen kann.

Chris Rea – September Blue
Zu Chris Rea habe ich in etwas gespaltenes Verhältnis. Ich finde seine Musik meist angenehm, aber auch wenig spannend. Es plätschert so vor sich hin. Dieser Song ist auch nett anzuhören, was das Thema betrifft natürlich passend, aber der richtig große Funke will nicht überspringen.

CD 1 ist eine runde und gelungene Sache geworden, die mir außerdem bis auf die wenigen Ausnahmen zusagt.

Und hier meine Eindrücke zur CD Nummer 2 und damit der deutschsprachigen Songfraktion.
Ich habe eigentlich nicht Probleme wie so viele mit der deutschen Sprache, bzw. mit Songs in der deutschen Sprache. Nur höre ich dann natürlich wesentlich genauer auf die Texte als bei den englischen Pendants und mich stören dann natürlich wesentlich eher Dinge, die ich im englischen einfach überhöre oder als klischeehaft empfinde. Außerdem, meine Auswahl an deutschsprachigen Interpreten ist sehr eigen. Deine auch!

Alexandra – Akkordeon
Ja, ist in Ordnung, aber ich kenne mehrere französische Versionen dieses Songs und die finde ich ehrlich gesagt besser. Aber es ist natürlich schwer gegen einen meiner Fav’s, nämlich Serge Gainsbourg anzukommen.

Alexandra – Die Zärtlichkeit
Ist mir zu schlagermäßig, wobei ich sagen muss, die Stimme hat schon etwas. Ist also nichts, was mich stört. Aber ich würde so etwas nicht selber auflegen. Kuschelstimmung ist allerdings vorhanden, das muss ich zugeben.

Wader & Konstantin Wecker – Liebeslied im alten Stil
Hier kann ich mit der ersten Stimme nicht ganz so viel anfangen, aber auch hier muss ich sagen, die Stimmung des Songs ist durchaus ansprechend für mich und auch zum Thema passend. Und auch der Text ist vollkommen in Ordnung. Schöne dezent schwelende Streicher im Hintergrund lassen eine sehr schöne Stimmung aufkommen.

Wolfgang Ambros – Du bist wia di Wintersun
Hmmm, ich habe so meine Probleme mit dem Akzent, außerdem gefällt mir der Gesang von der Art der Betonung und dem Einsatz der Stimme nur mäßig. Von der Instrumentierung her sehr angenehm, leider sind die vorher erwähnten Störfaktoren für mich zu dominant. Sonst wäre der Song vollkommen in Ordnung. Allerdings kommt für mich wenig „Kuschelstimmung“ auf.

Silly – Bye bye my love
Der Song ist so im *** Sterne Bereich. Manche Zutaten finden wohlgefallen, anderes stört mich ein wenig. Kann es sein, dass der Song aus den 80’ ern ist? Erinnert mich zumindest Soundtechnisch daran.

Silly – Instandbesetzt
Wieder einmal ein Song, der in Ordnung ist, nur für mich wenig „Kuschelfaktor“ hat. Also zwei mal Silly im Mittelfeld. Mir fehlt, auch wenn Silly ja immer als eigenständig und irgendwie „wertvoll“ beschrieben wird trotzdem die eigene eigenwillige Linie.

Ina Deter – Immer wieder
Nee, den mag ich wegen der Produktion nicht. Ich weis auch nicht, aber so 80’ er Produktionen haben sehr häufig eine Klangfarbe und andere Dinge, die mich mittlerweile stören. Ina Deter hat mir allerdings eh nie so sehr zugesagt, „Neue Männer … „ fand ich durchaus lustig und der hatte Hitcharakter, der Rest ist irgendwie nicht meine Welt.

Herbert Grönemeyer – Halt mich
Eigentlich hätte ich gesagt, der Herbert taugt nicht für mich zum Kuscheln. Bei diesem Song muss ich das aber revidieren. Doch, der hat etwas, ein passender Text und auch die Melodie ist durchaus angenehm. Selbst seine sehr eigenwillige Stimme lenkt hier nicht ab. So um die *** ½

Herbert Grönemeyer – Morgenrot
Hm, hier passt es nicht so sehr. Der Song ist nicht so ganz mein Ding und von der Art und Weise zu aufdringlich zu Kuscheln. Und dazu halt noch die sehr eigenwillige Stimme, die zu sehr zum Hinhören animiert, was beim Kuscheln nur ablenkt und daher stört.

Wolle Kriwanek Band – Mit meinen Gedanken
Auch hier muss ich sagen, die Musik ist nicht meine Welt. Es stört zwar nichts, aber es zündet auch nichts. Sowohl Melodie als auch Gesang als auch Text, alles geht an mir vorbei ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Das Dritte Ohr – Dieses Lächeln
Oh oh, irgendwie glaube ich das dein Missionarsbeitrag nicht unbedingt etwas für mich ist. Woran liegt es? Ziemlich stark am Gesang. Ich muss zugeben, Blues ist etwas, wo ich mich wesentlich mehr einhören muss. Aber das kriege ich hier hin, denn das ist alles glaubwürdig und handwerklich gut rübergebracht. Nur an dem Gesang beiße ich mir zu sehr die Zähne aus. Daher kommt auch keine Kuschelstimmung auf, mit einem anderen Sänger wäre der Song durchaus etwas für mich.

Meinecke – Feuer unter´m Eis
Der Song dagegen hat wieder das besondere Etwas. Nur leider von der Produktion auch nicht so mein Ding. Wenn Schlagzeug und Keybords anders klingen würden, wäre das alles viel besser. Und textlich gefällt mir das auch. Wieder einmal so um die *** ½

Rio Reiser – Für immer und dich
Ja Rio hatte etwas, vor allem eine ganz eigenen Note, keine Frage. Nur wie schon bei Mrs. Garthi: Es ist für mich wenig Kuschelfaktor enthalten. Bei Rio schwingt für mich immer sehr sehr viel Auflehnung und auch Aggressivität mit. Also hier Song *** ½ , Kuschelfaktor so um die ** ½

Rio Reiser – Herbst
Hier macht wieder diese typische 80’ s Produktion alles kaputt. Tut mir Leid, aber ich bin in den 80’ ern aufgewachsen und meine Vorlieben galten damals der elektronischen Musik. Und die war viel weiter als all die, die handgemachte Musik machten und dachten, jetzt springen wir mal auf den Zug mit den Synthies auf und eigentlich keine Ahnung davon hatten. Dann klingt das genau so wie in dem Song und ist leider mittlerweile überholt. Schade eigentlich! Neu arrangiert würde das alles meinen Gefallen finden **

Rio Reiser – Laß uns ein Wunder sein
Na, wieder viel besser. Hier ist Rio wieder in seinem Element. Vielleicht für mich etwas zu stürmisch, wenn es um das Thema Kuscheln geht (Da mag ich es lieber mit sanften Melodien) aber ansonsten gelungen. *** 1/2

Stoppok – Romeo und Julia
Der ist bisher mein Fav auf dieser CD. Doch, Stoppok vermittelt sehr häufig auch Witz und etwas sehr eigentümliches und mir vertrautes. Immerhin bin ich im Ruhrgebiet groß geworden und seine Art trifft schon sehr die Mentalität und Schnauze. Etwas, was Westernhagen vollkommen verloren hat im Laufe der Zeit. ****

Georg Ringsgwandl – Inge
Wieder einmal steht der Akzent im Vordergrund. Wie gesagt, damit habe ich so meine Probleme. Ansonsten ein solider Song mit dezent witzigem Text. ***

The Piano has been drinking – Frisch uralt verknallt
Es geht in Richtung Akzent, diesmal in den kölner Raum. Ja, auch in Ordnung, ich würde mich mit meinen „Problemen“ bezüglich Mundarten nur wiederholen. Mit der Gruppe hatte ich mich nie befasst, denn: Wenn ich Waits hören will, dann im Original und nicht eingedeutscht mit kölner Mundart.

Gerd Köster – Mit guter alter Liebe
Schöner Ausklang. Von Köster kannte ich noch gar nichts, die Stimme spricht mich an, der Text ist gut, insgesamt so ***. Die beste Stelle ist „Bald ist der Pabst jünger als Mick Jagger“, jaja……

Lieber Mitch, der deutsche Sampler war für mich sagen wir einmal durchwachsen. Was daran liegt, dass ich bei deutschsprachiger Musik eh einen sehr eigenen Geschmack habe. Die vertretenen Liedermacher wie Wader, Ambross und Co. Sind nicht so meine Welt und daher habe ich sie auch nie richtig wahrgenommen und mich mit ihnen beschäftigt.Vielerorts waren die Probleme daher auf meiner Seite, weil ich einfach mit z.B. Dialekt nicht viel anfangen kann oder gewisse produktionstechnische Dinge aus den 80’ ern nicht mehr sonderlich mag. Ich muss allerdings betonen, dein Sampler hatte einen sehr eigenen roten Faden und hat auch sehr viel Originalität und Eigensinn versprüht. Was mir, auch wenn mir die Musik nicht immer zusagt sehr sympathisch ist. Als Ganzes gehört ist er eine runde Sache geworden. Ich fand es außerdem durchaus schön, dass du einen deutschsprachigen Sampler zusammengestellt hast, leider ist es mit Musik und der Heimatsprache in diesem Land ja nicht soooo weit her und es dominieren (Auch bei mir) die englischsprachigen Interpreten. Auch ich höre eine ganze Menge deutschsprachige Interpreten, nur aus einem ganz anderen Umfeld.

Grüße, BB

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