Antwort auf: Umfrage & Ergebnis: Die besten ECM Alben

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gypsy-tail-wind
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Danke für die Zeilen von gestern @vorgarten – gerade erst gesehen … war ja beim katholischen Leitmotivromantikkunterbuntkonzert ;-)

Ich kann das alles nicht so klar einordnen glaub ich bzw. meine Versuche, die grossen Bewegungen zu fassen zu kriegen, lesen sich ein wenig anders. Die einschleichende Langeweile ist vielleicht ein klein wenig unfair, positiv gedreht könnte man vielleicht auch sagen, dass da sehr viele mit grosser Vorsicht produzierte, in sich stimmige Alben entstanden sind, die allerdings in der Menge – und das als Kontrast zu Deiner Beobachtung die Siebziger betreffend – kein stimmiges Ganzes ergeben?

Woran ich immer noch festhalte ist, dass in den Achtzigern bei ECM im Hinblick auf die stilistische Bandbreite vermutlich am meisten los war, möglich war. Da ist die Vielfalt echt riesig und es gibt Raum für experimentellere Klänge in unterschiedlichste Richtungen. Da kommt dann auch die „Weltmusik“ bzw. die Verbindungen verschiedener Leute so richtig zum Tragen, die schon Ende der Siebziger ihren Anfang nimmt (Gismonti oder Codona sind ja schon an Bord, Saluzzi folgt 1983).

Ob man Eicher einen Vorwurf draus machen soll, dass er nicht raus ging (und dadurch wohl politisiert worden wäre?) – ich bin unschlüssig. Bzw. ich finde nein, aber das macht das Label halt in gewisser Hinsicht weniger attraktiv und damit muss Eicher leben (kann er bestimmt ganz gut, aber das ist ja nicht der Punkt).

Für mich sind – ich möchte das dann auch nochmal etwas bündeln, wenn meine Liste endlich steht – einige Leute aus diesen „Randgebieten“ (vor allem Saluzzi, Gismonti, Brahem) sicher unter den grossen Entdeckungen im Rahmen der Umfrage, aber das ist, um es in modischem Jargon zu sagen, Korrelation, nicht Kausalität – schlicht, weil ich die Umfrage zum Anlass nahm, endlich mal tiefer in das Werk dieser Musiker einzusteigen, von denen ich bisher zwar das eine oder andere kannte, aber einfach nicht dazu gekommen war, das zu vertiefen.

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