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@vorgarten Ja, ich hatte, glaube ich, schon mal geschrieben, dass die Konzepte von Cherry bei ECM alle nicht so richtig funktionieren für mich, obwohl das fraglos schöne Musik ist. Von Old And New Dreams mag ich das Debüt auf Black Saint am liebsten (aber was eine Old/New-Dichotomie mit Ornette als Fixpunkt betrifft, mag ich dann doch „In All Languages“ viel lieber), bei Codona weiß ich weiterhin nicht, wie ich das hören soll, da finde ich einfach die Fusionierungsprozesse, die Cherry in Schweden durchläuft und mitprägt, viel offener und, auch wenn dabei einiges im Rohzustand bleiben mag, spannender („Organic Music Society“: da ist ja Vasconcelos auch schon dabei, fällt mir gerade ein). Deswegen taucht Cherry mit Liberation Music Orchestra und Bitter Funeral Beer Band bei mir auch nur als Einzelstimme in größeren, über Jahre organisch gewachsenen Kontexten auf – gerade bei „Bitter Funeral Beer“ gehört die Schichtung von Gesang, intrikat verwobenem Ensemblesound und einzelnen instrumentalen Stimmen für mich zu den großen klanglichen Höhepunkten des ECM-Katalogs. Ein etwas problematisches Projekt finde ich das bei aller Begeisterung dann aber doch auch.
(Bei Codona würde ich mich sehr freuen, wenn mir jemand vehement widerspricht. Letztlich werfe ich den Alben ja nur vor, dass sie nicht das fortsetzen, was ich an Cherry bereits anderswo schätze – was als Erwartungshaltung natürlich totaler Quatsch ist)
@gypsy-tail-wind „Amaryllis“ wäre tatsächlich Platz 51 gewesen. Das Duo-Album mit Peacock finde ich leider enttäuschend.
@lotterlotta Die schönsten Entdeckungen waren für mich sicherlich die beiden Stenson-Alben. Ich war ja beim (Wieder-)Hören in den letzten Monaten sehr gespannt darauf, ob aktuellere ECM-Lieblingsalben Platz in der Liste finden würden oder sich das in der Menge doch eher wieder relativiert – da freut es mich schon ziemlich, dass Iyer Sextet und Roscoe Mitchell unverzichtbar geblieben sind. Bei Special Edition war das Debüt von vornherein weit oben gesetzt, die anderen Alben habe ich mir erst durch die Wiederbeschäftigung wirklich neu erschlossen, die beiden Lloyd-Alben haben sich auch erst nach und nach als Favoriten herauskristallisiert, das war für mich lange Zeit ein unüberblickbarer Block an Releases. Eigentlich gesetzte Sachen wie Metheny Group und weitere Solo-Piano-Aufnahmen von Jarrett sind dadurch sicherlich etwas rausgedrängt worden, Stankos „Leosia“ ist dann leider auch knapp außen vor geblieben (okay, klar, ausgewertet werden ja eh nur die ersten 30 Plätze).
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A Kiss in the Dreamhouse