Antwort auf: Umfrage & Ergebnis: Die besten ECM Alben

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soulpope

kathisi

… Aber es ist schon eine sehr gute Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe. Warum erreicht mich Paul Bley nicht in dem Maße, wie etwa andere Pianisten? Warum reichen mir bei Jarrett, Evans, Tyner oder Shipp manchmal ein paar Töne, um mich in Verzückung zu bringen und bei Bley trifft es oftmals mehr das Hirn als das Herz.

Das trifft es auch bei mir genau, sein Spiel klingt oft kopflastig und sezierend. Während das bei Trioaufnahmen oft noch aufgefangen wird, dominiert dieser Klang solo umso mehr.

Schwierig zu verallgemeinern, es mag aber womöglich ein Spezifikum seiner ECM Aufnahmen sein …. denn weder seine 60er als auch die Pianotrio Aufnahmen auf Steeplechase bzw das Duo mit Chet Baker ebendort würde ich so nicht hören ….

Bei „Diane“ von Bley mit Baker sind Herz und Hirn völlig beieinander, dachte ich immer. Eine Scheibe für jede Insel, so fern sie sei. Bei Bley hat mich immer der Kopf interessiert, d. h. er denkt wirklich beim Spielen, im Unterschied zu Jarrett, der sich in Melodieerfindingungen und -verweigerungen ergeht. Das ist bitte nicht gegen Jarrett gesagt! Aber mein Herz berührt Bley mit seiner Konzentration mehr. Vielleicht ist mein Hirn auch inzwischen ins Herz gerutscht; das könnte sein. Wenn ich mich an „Diane“ erinnere, möchte ich im Vergleich sagen, dass Jarrett diese Begleitung niemals hinbekommen hätte, weil es ihm an Intonation fehlt. Aber vielleicht sind da bei Baker und Bley nur zur richtigen Zeit zwei passende Personen einander begegnet.

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