Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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marc-74

plattensammler

marc-74Alien? Der erste bleibt der Maßstab. Aliens ist auch stark. Sehr aufwendig gemacht aber für meinen Geschmack zu sehr Materialschlacht mit zu viel Geballer. Der düstere Alien³ kehrt zurück zur klaustrophobischen Atmosphäre des ersten Teils. Alien Resurrection ist der schwächste der Vier aber immer noch besser als der Großteil,was das Genre sonst so anzubieten hat. Mal wieder die Alien Quadrilogy Box rauskramen wo auch die Alternativ-Versionen enthalten sind.

Mit Alien 2 ging es mir auch so. Dämliche Militärs und viel zu viel Rumgeballer. Außerdem viel zu viele Aliens, da geht die ganze Alienmystik zugrunde. Das sind dann auch nur noch Außerirdische, die man einfach abknallen kann und nur noch besonders fies aussehen.

Ja,der Erstling bezog ja gerade seine Faszination daraus,dass man es mit einem einzelnen,unbekannten Wesen zu tun hatte,von dem man bis kurz vor Ende nicht mal wußte,wie es genau aussieht und das alles in räumlich beklemmender Enge. Das geht bei Aliens verloren wobei ich auch den Film schätze;handwerklich war das von Cameron schon klasse gemacht. Alien³ hatte dann wieder was von der Atmosphäre des ersten Teils obwohl der Film ja immer umstritten war. David Fincher distanziert sich nach all den Querelen,die er beim Dreh (und beim erzwungenen Nachdrehen) mit den Produzenten hatte,bis heute davon. Als einziger Regisseur war er auch nicht bereit,für die Quadrilogy Box „seinen“ Film zu kommentieren. Zumindest hat er dem „Assembly Cut“ wohl seinen Segen gegeben. Einigen wird wohl auch bitter aufgestoßen sein,dass die Charaktere Ricks und Newt nach dem „Happy-End“ von Aliens hier schon vor dem eigentlichen Beginn eliminiert werden. Was mir bei der Alien-Reihe auch wichtig ist: Oft sind die Charaktere der Schauspieler bei diesem Genre nicht so entscheidend oder nicht viel mehr als Staffage. Das ist hier mit Sigourney Weaver (die ich für eine hervorragende Schauspielerin halte) ganz anders. Sie ist ein elementarer,charakterstarker Bestandteil aller 4 Teile. Bei späteren Alien-Filmen ohne Weaver fehlt mir dann auch was.

 

Das hat ja fast schon Tradition in der Alien-Reihe, dass die Überlebenden eines Films gar nicht überleben. Bei Alien: Covenant – gestern wieder gesehen – Achtung Spoiler! – ist ja Shaw auch schon wieder tot und auch die Schöpfer, von denen ich mir einiges mehr versprochen hatte – sind schon ausgerottet (mal ebenso en passent wie sich dann raus stellt). Der Shift weg vom Alien als Bösem hin zu den Schöpfern und dann zu den Androiden hat zwar was, aber so verkommen die Alien anderseits zum bloßen Mittel zum Zweck.

Alien Covenant finde ich nur so mittel. Die Schauspieler (bis auf Fassbender) sind nicht so super, die Action dito; und die Auseinandersetzung mit den Aliens gerät zur Nebenhandlung, die für die Story eingentlich überflüssig ist und so fast eher stört. Aber ohne geht ein Alien-Film natürlich nicht.

Ripley fehlt tatsächlich – die erste weiblich Action-Heldin überhaupt (?) – und konnte in den beiden Prequels auch nicht adäquat ersetzt werden. Shaw war zwar nicht schlecht, aber keine Action-Figur wie Ripley; und bei Covenant konnte keine/r als Nachfolger/in überzeugen.

Wäre trotzdem schön, wenn der Franchise weiterginge. Potential ist nach wie vor da.

 

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