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jesseblue
nail75Ich weiß nicht, was an den Äußerungen so schlimm und pietätlos sein soll.
Es ist pietätlos, von Jagger und Richards einzufordern, in welchem Zeitraum und Umfang sich beide zu Watts Tod zu äußern haben. Es ist pietätlos, wenige Stunden nach Watts Tod eine Mitteilung über die Zukunft der Rolling Stones zu wollen. Es ist pietätlos zu sagen, dass Watts Tod die Stones nicht „unvorbereitet“ getroffen hat. Es ist pietätlos, das Verhalten Trauernder miteinander zu vergleichen. Nahezu jeder Satz von ZedLeppelin war daneben. Und wenn die Tage Äußerungen von Jagger und Richards kommen, die über die zwei bis drei Standardsätze, die solche Meldungen auf Facebook, Twitter und Instagram zu oft haben, hinausgehen, finde ich das viel persönlicher.
Naja, das sehe ich schon etwas anders. Klar, es ist Quatsch jetzt eine Äußerung über die Zukunft der Rolling Stones zu erwarten. Es mag pietätlos zu sein zu sagen, dass die Stones Charlie Watts Tod nicht unvorbereitet getroffen hat, aber es entspricht sicher der Realität.
Was die Reaktionen von Mick und Keith angeht: Ja, das mag alles noch kommen, vielleicht hat Watts ihnen auch „verboten“, sich jetzt mit rührenden Statements zu Wort zu melden, was ich für absolut denkbar halte. Es mag einigen nicht schmecken, aber ich kann nachvollziehen, dass sich einige fragen, ob das Posten der Bilder jetzt alles war. Aber Charlie Watts war ein sehr privater Mann, vielleicht wollte er es schlicht nicht.
djrsoEine Erwartungshaltung an die verbliebenen Bandmitglieder sich zu äußern steht für mich (vor allem nach so kurzer Zeit) niemanden zu. Auf welcher Grundlage auch? Weil wir seit Jahrzehnten immer fleißig Platten und Tickets gekauft haben? Das wäre allerdings ziemlich arm.
Das ist ganz sicher richtig, aber es geht ja nicht darum, dass man oben in einen Automaten Geld einwirft und unten kommt die Äußerung raus. Es ist nur so, dass manche Fans nach 60 Jahren zu einem passenden Zeitpunkt irgendetwas Offizielles erwarten, das über ein noch so schönes Bild hinausgeht.
Unnötig zu erwähnen, dass Charlie nicht nur Drummer der Stones, sondern mindestens ein sehr guter Freund oder vielmehr ein Mitglied der Stones-Familie war. Für mich zeugt es eher von Größe, dass diese Familie „nur“ jenes grandiose Bild auf die offizielle Seite gestellt hat. Jeder kann sich beim Betrachten auf seine Weise erinnern, verabschieden. Es fehlen ihnen die (passenden) Worte – das soll in solchen Situationen vorkommen.
Was das Weitermachen angeht, so hast du sicher Recht. Bei dieser „Familie“ frage ich mich aber, ob das nicht eine reine Projektion deinerseits ist. Letztlich ist eine Band dieser Größe eine Kreativ- und Wirtschaftsgemeinschaft und keine Gruppe von Freunden. Ja, Freundschaften mag es geben, Verbundenheit gibt es ganz sicher, aber in vielen großen Bands ist es eher Vertrautheit als Freundschaft. Charlie Watts war mit Bill Wyman befreundet, es entzieht sich meiner Kenntnis, ob er auch mit den anderen Stones befreundet war. Da können die Experten sicher etwas dazu sagen. Aber ich halte es für einen Fehler davon auszugehen, dass die Stones sich und ihre Leute als „Familie“ betrachten.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.