Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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motoerwolf

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ford-prefectFear Street – Teil 1: 1994
Auf Netflix hat eine eigens produzierte neue Horrorfilm-Reihe gestartet, bestehend aus drei Teilen, die die Geschichte einer toten Hexe erzählt, die von amerikanischen Highschool-Kids in ihrer Totenruhe gestört wird … und deshalb eine Horde an brutalen untoten Handlangern über die Jugendlichen herfallen lässt. Zum Beispiel ein als Skelett maskierter Killer mit Messer und ein Typ im roten Baumfällerhemd mit Axt. Es handelt sich dabei um die Verfilmung von Geschichten des US-Schriftstellers R.L. Stine, der in Übersee besonders populär für seine Gruselgeschichten für Kinder ist. Finde ich schon gewagt, was für brutale und finstere Stoffe die Amis ihren Kindern zumuten, scheint aber anzukommen dort. Aber aus den USA stammt ja auch die Kultur des Halloween-Festes. Besonders heftig ist die Szene mit der Brotschneidemaschine. Der erste Teil wirkt wie eine Mischung aus Scream und Freitag, der 13. Vor allem der Soundtrack ist vorzüglich, gleich zu Anfang hört man „Closer“ von Nine Inch Nails, dann folgen Radiohead, White Zombie (More human than human), The Prodigy, Cypress Hill, Bush, Soundgarden … Eben der Alternative-Rock-Katalog, der Mitte der 1990er Jahre im Trend lag. Die Handlung spielt nämlich im Jahre 1994.

Fear Street – Teil 1: 1994 (Fear Street Part One: 1994, Leigh Janiak, 2021)

Teil 1 habe ich gerade auch angesehen und bin eher nicht begeistert. Klar, ein paar „hübsche“ Morde (die Brotschneidemaschine ist tatsächlich originell) gibt es zu sehen, auch sonst ist der Film optisch gelungen. Der Soundtrack ist auf den ersten Blick auch okay, allerdings habe ich zwei Dinge daran auszusetzen. Er ist wohl aus einer Art Konsensliste zusammengestellt und daher eher langweilig, und zweitens wurde ein Remix von Fear of the Dark verwendet, der erst 2015 entstanden ist. Und die Story? Erinnert in den Grundzügen an die Legende von Ober- und Unter-Uncton, allerdings sind die Orte hier noch weniger subtil Sunnyvale und Shadyside benannt. Bevölkert sind beide Orte aber scheinbar nur mit Personen, denen der Zuschauer ihren möglichst schnellen Tod geradezu wünscht, so sehr nerven sie alle. Selten einen so unsympathischen Haufen Teenager in einem Film gesehen. Keine positive Identifikationsfigur zu haben ist einem solchen Film nicht unbedingt zuträglich. Durch einige positive Stimmen auch im privaten Umfeld habe ich mir deutlich mehr erhofft als diesen insgesamt doch etwas unterdurchschnittlichen Genrebeitrag, ich gebe 4/10 Punkten.

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame