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The George Gruntz Cncert Jazz Band ’83 – Concert | Gruntz gründete „The Band“ in den Sechzigern mit Vater und Sohn Ambrosetti (Flavio & Franco) und Drummer Daniel Humair – bevor sie in den 90ern bei TCB eine Heimat fand, war die bald als George Gruntz Concert Jazz Band durch die Lande ziehende Big Band bei MPS, Enja, Hat und auch – einmal – bei ECM zu hören. Ein Live-Album von einem Gig in einer Fussballarena ist das nicht, sondern eine Studiosession mit viel Liebe zum Detail uund neben den üblichen Verdächtigen (von denen ein paar sehr lange mit Gruntz spielten, Dave Bargeron und Howard Johnson waren noch dabei, als ich die Band ein paar Jahre vor Gruntz‘ Tod zum einzigen Mal live sah) sind auch ein paar ECM-Leute an Bord, vor allem Dino Saluzzi, der im 15minütigen „El Chancho“ neben Palle Mikkelborg der Solist ist. Als zweites ist eine Bearbeitung eines der schönsten Volkslieder der Schweiz zu hören (das passt mir als Programm zum heutigen Nationalfeiertag besser als die Spalterei der Rechtsextremen und die Bierseligkeit der Reflexionsarmen), hier sind die Solisten David Taylor (btb), Ernst-Ludwig Petrowsky (as) und Seppo „Baron“ Paakkunainen an einer finnischen Flöte aus Birkenrinde („Tuohihuilu“). Den Abschluss der fast halbstündigen ersten Seite macht dann „Noe One Can Explain It“, ein Auszug aus der „World Jazz Opera“ von Grutz mit Text von Amiri Baraka. Hier sind Sheila Jordan, Luten (ss), Dave Bargeron (tb) und erneut Paakkunainen die Solisten.
Auf Seite 2 gibt es den 25minütigen „Holy Grail of Jazz and Joy“, von Gruntz über einen Text von Alfred Lord Tannyson, Jordan sing Queen Guinevere, die weiteren Rollen sind auf Instrumentalisten verteilt: Tom Harrell, Marcus Belgrave, Tom Varner, Peter Gordon, Julian Priester, Bargeron, Johnson, Charlie Mariano, Mark Egan und Bob Moses. Die Namen der ganzen Band stehne ja netterweise von drauf, Paakkunainen ist im regulären Line-Up der einzige Tenorsaxer der drei- bzw. mit Johnson (tuba/bcl/bari) vierköpfigen Sax-Section. Bill Pusey spielt die Lead-Trompete (und wie die anderen drei Trompeter auch Flügelhon), Bargeron auch Euphonium, und Gruntz selbst kümmert sich natürlich um die Tasteninstrumente.
Das Bandfoto auf der Rückseite ist auch ganz witzig, das ist schon Howard Johnson in der kurzen Hose (auf dem T-Shirt steht „Massillon Tigers“, das ist bzw. war eine Football-Mannschaft aus Ohio – ob Howard wohl irgendwie mit deren Star Pike Johnson verwandt war? Gemäss Wiki lebte er schon kurz nach seiner Geburt in Massillon), mit Sheila Jordan Händchen haltend? (Der gelbe Phonag-Aufkleber ist bei mir fünf Millimeter tiefer aufgeklebt – ich hasse solche Kleber!)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba