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@wahr(…)
Was mich sehr überrascht hat, ist wieviel Spaß mir Future Shock bereitet hat! Ich kannte eigentlich nur Rockit, glaube ich. Das Album selbst habe ich nie besessen oder gehört. Als ich es die Tage mal ganz gehört habe, hat es mir soviel Freude bereitet, dass es quasi von Null auf Eins ging. Ich finde, der sehr zeitverhaftete Sound ist gerade wieder ganz gut in der Zukunft angekommen. Auch kakofon hat ja schon erwähnt, dass ihn Future Shock beim Wiederhören besonders erfreut hat.
Head Hunters hatte ich in der ersten Fassung meiner Liste, die ich im Urlaub aus dem Gedächtnis verfasst hatte, viel weiter oben. Aber nach aktuellem Hören hat sie doch deutlich nachgelassen in meiner Gunst. Klingt teilweise wie eine an Ideen ausgedünnte Version der ungleich magischeren Vorgängeralben Mwandishi, Crossings, Sextant. Thrust finde ich auch super, da bin ich bei friedrich. Butterfly hat es mir dort besonders angetan. Fat Albert Rotunda hatte ich erst an Platz 10, sah es mehr als recht konventionelle Funk-Platte, hat mich dann aber doch gekriegt. Nicht so magisch, wie das Dreigestirn Mwandishi, Crossings, Sextant, dafür aber geerdeter. Voll süß auch das kleine Maschinchen auf dem Cover von Fat Albert Rotunda, wenn man sich anschaut, mit welchen Raumschiffkeyboards und Kabelmonstern später die Alben gestaltet wurden.
Ich kann mich noch vage an die Zeit erinnern, als Rockit erschien und im Radio und auf MTV lief. Wahrscheinlich war das das erste, was ich je von Herbie Hancock hörte. Habe das damals aber nicht weiterverfolgt – ich war jung, hatte kein Geld und keine Ahnung. Kann mir aber vorstellen, dass ich Future Shock jetzt mit seinem – aus heutiger Sicht – Retro-Futurismus mögen könnte.
Sowohl Fat Albert als auch Thrust sind in meinen Ohren recht geerdet, wobei Trust mit z.B. Butterfly auch etwas leichtes, verspieltes hat. Spank-A-Lee hingegen ist ein Groove-Monster! Ich mag’s ja gerne etwas klarer, knackiger, kompakter, da kommen mir Fat Albert und Trust sehr entgegen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)