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James Bond 007 – Octopussy (Octopussy, John Glen, 1983)
Moore ist langsam wirklich zu alt für die Rolle, das Drehbuch ist etwas wirr und die zahlreichen Albernheiten tun dem Film nicht gut. Beispiele: Bond der zu einem Tiger sagt, der gehöre in den Tank, und zu einer Schlange, sie solle abzischen. Bond, der mit Weissmüllers Signature-Scream den Tarzan gibt. Und ganz schlimm: Bond, der mit seiner Gadget-Uhren-Kamera die Brüste einer Mitarbeiterin begafft, und diese dabei im schnellen, mehrfachen Wechsel zwischen Groß- und Detailaufnahme gezeigt werden (beliebt ist der Effekt auch in alten Cartoons, falls jemand weiß, wie man das nennt, ich wäre sehr dankbar). Dennoch leidlich unterhaltsam vergebe ich 4/10 Punkten.
Django tötet leise (Bill il taciturno, Massimo Pupillo, 1967)
Einer der zahllosen DINO-Filme*, die die Welt nicht gebraucht hätte. George Eastman gibt hier den ’schweigsamen Bill‘ (Originaltitel), der aber reichlich viel redet und ansonsten dümmlich grinst, was cool wirken soll, es aber nicht ist. Seine Gegner sind zwei Bandenchefs, El Santo und Thompson, die erbärmlich sind in ihrer cholerischen und in Thompsons Falle etwas weinerlichen Art. Wie dieser es geschafft haben soll, Chef einer Gruppe von Halsabschneidern zu werden ist völlig rätselhaft. Sein Verhalten, aber auch das des Helden, ist oftmals an der Grenze zum Debilen angesiedelt (z.B. liegt Thompsons Tresorschlüssel auf genau diesem Tresor, Bill / Django gibt mehrfach seinen Gegnern eine eigentlich verpflichtende Möglichkeit, ihn zu töten). Das alles ist auch noch reichlich spannungsfrei inszeniert. Apropos Inszenierung, die Stadt, in der große Teile des Films spielen, schreit geradezu heraus, dass sie nur Kulisse ist. Sie ist völlig unbelebt, außer den paar Schurken, dem Helden, zwei Helfern und einer gegen ihren Willen bei Thompson festgehaltenen Frau gibt es die meiste Zeit niemanden sonst zu sehen. Auch keine anderen Zeichen von Leben, wie Licht, Wagenspuren usw. Da sind die Kulissen in Elspe glaubhafter. Und wenn es mal aus der Stadt rausgeht, fängt die Kamera verläßlich Landschaften ein, die eher nach dem örtlichen Steinbruch wirken als nach wildem Westen. Man hat stets das Gefühl, die Kamera habe größte Mühe gehabt, den um die Ecke geparkten Bagger bloß nicht ins Bild zu bekommen. Da kann ich auch als Freund des Genres nicht mehr als 1,5/10 Punkten vergeben.
*Django In Name Only
zuletzt geändert von motoerwolf--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame