Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Lou Donaldson – Good Gracious | Gestern spät noch „Good Gracious“, das zweite Album, auf dem Donaldson dann nur noch mit John Patton/Grant Green/Ben Dixon zu hören ist – früher fand ich das … ereignisarm. Haute gefällt es mir schon sehr gut, und in der Tat ein ganzes Stück besser als „Natural Soul“.

Lou Donaldson – Man with a Horn |Jetzt diese CD von 1999, aus dem „batch“ der Connoisseur Series mit zuvor unveröffentlichten Alben (zu der, wenn mich nicht alles täuscht, zudem gehörten: Bobby Hutcherson „The Kicker“, Grant Green „Blues for Lou“, Art Blakey „Drums Around the Corner“, Jimmy Smith „Six Views of the Blues“, Dizzy Reece „Comin‘ On“, Various Artists „The Lost Sessions“ – eigentlich eine zuviel, üblich waren sechs CD pro „batch“?). Hier gibt es zwei Sessions von 1961 und 1963, und die erste insofern bemerkenswert, als dass Donaldson mit der Band von Jack McDuff – McDuff (org), Green (g), Joe Dukes (d) – anstelle von deren Saxer (1961 war das wohl in der Regel Harold Vick) ins Studio ging (McDuff nahm 1961 ja auch mit Vick, Green und Dixon „The Honeydripper“ auf, und näher an seiner Working Band mit Vick, Green und Dukes „Goodnight, It’s Time to Go“). Auf dem Menu standen nur Balladen, und daher rührt wohl die seltsame Idee, die zwei Sessions für die CD stets alternieren zu lassen: fünf Stücke mit McDuff, dazwischen jeweils eins von 1963, als Irvin Stokes (t), Patton, Green und Dixon zu hören ist. Zu hören sind „Misty“, „Please“, „Man with a Horn“ und Prisoner of Love“ und „Stardust“ (erste Session) und dazwischen Donaldsons „Hipty Hop“, „My Melancholy Baby“ (als mittelschneller Swinger mit einem ordentlichen Solo von Irvin Stokes, der sonst nicht so in dieser Ecke daheim war, sondern eher im Mainstream und Big Band Jazz), „Cherry Pink and Apple Blossom White“ und dann nochmal von Donaldson selbst „Soul Meetin'“ (zwei Session, zwischen die fünf der ersten einzeln eingeschoben). Das ist schon aufgrund der Form mit den wechselnden Line-Ups ein seltsames Album geworden, aber klar, mit Patton und Green musste es her (und die Band von McDuff mit Dukes schätze ich ja auch sehr).

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba