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Lou Donaldson – Quartet Quintet Sextet | Migräne und Poppa Lou … weiss jetzt nicht, ob das so eine super Kombination ist, aber die Musik auf der obigen Scheibe (bei mir die CD mit den ganzen Sessions, erschien alles zuerst auf 10″-Alben) gehört für mich wenigstens teils zum Besten, was Donaldson gemacht hat (die Session mit Kenny Dorham, Matthew Gee und Elmo Hope!).
Lou Donaldson – Lou Takes Off | Hier ist Donald Byrd dabei, sich zu finden, Sonny Clark vielleicht auch noch. Der Leader fand halt nichts mehr, irgendwie. Dafür ist Curtis Fuller die Ruhe selbst. Und George Joyner trägt die Session, während Art Taylor schon recht cool vor sich hin scheppert. Aber ein klarer Fall, wo die Summe weniger ist, als die Einzelteile. Der 15minütige Blues z.B. zeigt, wie Bob Blumenthal in den Liner Notes zur RVG-Ausgabe schreibt, dass Donaldson kein Storytelling konnte sondern Kürzel und Licks reiht, keine Dramaturgie oder so … Joyner (der hier wirklich gut ist) ist ihm darin weit überlegen, und das ist ja schon eher selten, dass Bass-Soli spannender sind als die des Leaders. Aber gut, so kann es bei Donaldson halt gehen.
Lou Donaldson – Sunny Side Up | Das ist dann das dritte, das für nachher bereit liegt … und soweit ich weiss mit falschen Angaben zu den Aufnahmedaten (nicht nur #1 und 2 sind mit Laymon Jackson und vom zweiten Datum, sondern auch #4 und #5). Ich habe (nebst einer Kopie des Mosaic-Sets, in dem aber die Quartet/Quintet/Sextet-Sessions fehlen) noch ein weiteres Album auf einer einzelnen CD („Gravy Train“), das ich aber nicht wiederhören mag (ich finde es im Vergleich zu den Sachen oben ein gutes Stück schwächer, also sehr mittelmässig). Und das mit den Three Sounds lief neulich schon mal wieder. Was hier interessant ist: die „Us Three“ kamen, soweit ich weiss, als Rhythmusgruppe von Lou Donaldson zusammen, also Horace Parlan, Gaorge Tucker und Al Harewood. Auf dem ersten BN-Album von Parlan ist Sam Jones am Bass zu hören (der hier die erste Session spielt; Laymon Jackson gehörte etwas später dann zur Band von Donald Byrd, war aber im Studio fast nie dabei, nur auf „The Cat Walk“, dafür bei den Live-Aufnahmen aus dem Half Note). Jedenfalls ist das hier aus den Fünfzigern unter den 12″-Alben vielleicht mein liebstes von Donaldson (eher hinter „Quartet/Quintet/Sextet“, das aber in „meiner“ Form ja eh nicht dem 12″-Album entspricht). Unspektakulär, ohne die Working Band mit dem für meine Ohren langweilig-fett aufspielenden Herman Foster, und ohne andere Solisten, die die Erwartungen hochschrauben und dann nicht recht liefern.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba