Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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h8g7f6

soulpope

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soulpope

gypsy-tail-wind Letzte Runde KD & JoeHen … das ist natürlich ebenfalls wieder besser, als ich es in Erinnerung hatte. Ist natürlich auch hier super spannend, die sich stets wandelnden Rhythmusgruppen zu vergleichen und wie sich das aufs Gesamtgefüge verhält. Hier ist Tommy Flanagan dabei, viel klangschöner als Tyner und ohne den Funk von Hancock, im Vergleich fast klassisch … aber konservativer wird die Musik deshalb nicht, denn Richard Davis am Bass sorgt einmal mehr für Impulse und Überraschungen. Albert Heath am Schlagzeug ist dann wieder jemand, den ich 1964 bei Blue Note nicht erwarten würde – sein Spiel klingt nach Jones fast schon leicht, hat aber unbedingt das nötige innere Gewicht, um die Band zusammenzuhalten und anzutreiben. Er lässt mehr Raum, ähnlich wie La Roca, aber symmetrischer als der, verzahnt sich mit Davis‘ Bass aufs Schönste (z.B. beim Übergang vom Thema ins erste Solo – von Dorham – in „Night Watch“).

Wie gesagt ein toller und deshalb – retrospektiv gesehen – umso weniger verständlicher Schwanengesang von Kenny Dorham ….

@soulpope: Ich mag Trompeta Toccata sehr. Ich kann leider Deine Bemerkung „umso weniger verständlicher Schwanengesang“ überhaupt nicht einordnen. Klärst Du mich bitte auf?

Es war das letzte Leader Date von Kenny Dorham …. leider ….

Okay, verstanden. Es gibt aber noch 2 Aufnahmen als Leader von 66 und 70. Meint zumindest diese Aufstellung https://www.jazzdisco.org/kenny-dorham/discography/

1966 war ein Bootleg aus den 80ern (Discogs), bevor Uptown sich der Sache annahm (Discogs). 1970 die Dorham-Tracks von einem grösseren Konzert mit diversen Bands (Discogs).

Der Mitschnitt von 1966 ist also schon eine „richtige“ KD-Aufnahme, aber halt eine, die erst viel später herauskam.

Mit der Güte der Studio-Alben für Blue Note hat das aber nicht sehr viel gemein, leider (für die Live-Aufnahmen von 1963, die Steeplechase herausbrachte, trifft das leider ebenfalls zu). Die Sideman-Gigs mit Clifford Jordan, Barry Harris oder Cecil Payne sind wohl wichtiger. Das Live-Album mit Toshiko Akiyoshi habe ich letztes Jahr endlich mal gekauft (kriegt man nur relativ teuer) und es zieht irgendwie leider ziemlich an mir vorüber.

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