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snowball-jackson
wahr
jimmydeanna ja, ist alles ziemlich relativ… wenn „hard on for love“ von den stranglers veröffentlich worden wäre, hätten sich sicher viele leute aufgeregt, was denn das schon wieder für sexistische texte sind… bei nick cave wird dann halt immer gesagt: ach wie genial, wenn es in der bibel auch schon so stand…
der text ist eben ein cave’scher mix aus bibel/torah und sex. und eben auch in deren diktion verfasst. bekommt dadurch eine zusätzliche bedeutung. und zeigt auch, dass es in diesen altreligiösen texten sehr oft um leidenschaften geht. was mich hier stört ist wieder dieses pathos, das todernste vergöttern/verteufeln der jungen frau. eben der „sie ist himmel und hölle“-quatsch. AT-sprech halt. und dann noch die doch etwas pubertäre fantasie: „ich bin der satan, und ich bin unter ihrem rock, hier ist es heiß wie die hölle“. hätte mich 1986 vielleicht gekriegt. mittlerweile bin ich spießer.
Die caveschen Texte unterliegen aber schon einer Entwicklung egal bei welcher Thematik. Und ohne Pathos würden biblische Motive im Kontext von Gewalt, Sex, Schuld und Sühne nicht funktionieren (und das sind ja nicht die einzigen Themen). Cave ohne Pathos wäre wie Steely Dan ohne das Sterile… also verkümmert.
Sehr schöner Vergleich. Ich weiß auch nicht genau, warum ich beispielsweise das Bibel-Pathos von Eugene Edwards mag, das von Cave aber nicht. Ich glaube, ich kann im Falle Edwards einfach die (unfreiwillig) lustigen Dinge darin sehen, was mir bei Cave nicht gelingt. Ich merke aber durch deinen Kommentar auch wieder, dass ich bei Cave doch schnell an meine Grenzen komme, weil ich einen großen Teil seines Schaffens gar nicht kenne. Deswegen werde ich mich jetzt hier mal aus dem Thread verabschieden. Ist wohl auch nicht ganz fair von mir, hier rumzukritisieren in einem Thread, der die besten Cave-Tracks sucht, wo es also eher um die Freude an seinem Schaffen geht. Und die möchte ich niemandem nehmen.