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dengel
wolfgang
pink-nice3Später stand in der Sounds auch…..eher gequält…teutonische Schwerblütigkeit und der dezente Touch einer Hobbyband.
Die Sounds war damals genauso ein Käseblatt wie der RS. Alles was nicht in deren Schema passte, wurde verrissen. Der komplette Krautrock (abgesehen von den Elektronikern und den Avangardisten), Hard Rock und Progressive Rock waren für die immer ein rotes Tuch. Natürlich haben die Plattenkäufer das anders gesehen.
Mann, das war die Lieblingslektüre der „Musikintellektuellen“, der Allesversteher und Anhänger von Diederichsen…. Und so etwas soll ein „käsebltt“ gewesen sein?
Diederichsen kam erst 1979. Nach meiner Erinnerung hat es in der Sounds immer Grabenkämpfe gegeben. Das war nie stromlinienförmig. Prog hatte seinen Platz. Anderes auch. Judas Priest tatsächlich eher nicht. Kann mich da aber auch täuschen. Es ist eben wie so oft: Eine Zeitschrift vereint viele Stimmen, auch wenn es etwas Mühe kostet, sie auseinanderzuhalten. Und man ist nie mit allem einverstanden, was dort steht. Diederichsen hat sich, soviel ich weiß, nie zu Novalis (der Band) geäußert, aber zu Novalis (dem Autoren) zumindest ein Mal, nämlich in der Spex Anfang 1987 – kurioserweise in einem Review zu Slayers „Reign In Blood“ – und das müsste euch alten Prog’n’Metal-Schlachtrössern hier doch eigentlich das knarzige Herz erwärmen: „Kenner der Speedmetal-Materie mögen die ersten beiden Slayer-LPs um Nuancen besser finden als diese, dem breiten SPEX-Publikum bietet sich hier die Gelegenheit eine Musik kennenzulernen, die nicht nur objektiv/musikgeschichtlich ihresgleichen sucht, sondern darüber hinaus in einmaliger Weise ein Spannungsfeld aus Pedanterie und Anarchismus aufzieht, gekrönt von den eigenartigen, Novalis‘ Hymnen an die Nacht mit Momenten von Donovan, Dostojewski und Dante (Joe) zum Verschmelzen bringenden Texten.“