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Danke. Die runde Viertelstunde zwischen Erkenntnis der endlichen Erwerblichkeit und erfolgreicher Stornierung der 3er-Box habe ich mich vom Weltgeist schön verarscht gefühlt.
Das mit den Fotos hat natürlich den Nachteil, dass sie bei der CD ungleich weniger zur Geltung kommen. Gerne hätte ich auch ein paar Euro mehr gezahlt, um üpperige Booklets mit mehr Fotomaterial zu bekommen, denke, da wird noch einiges herumliegen. Ich habe keine Ahnung von Fotografie, was mich an ihnen aber beeindruckt ist, dass sie nichts beschönigen, nichts rómantisieren, die Härte der gelebten Leben, z.T auch die Armut dokumentieren, aber keinerlei Sozialporno bieten, real, aber respektvoll, fein austariert. Musikalisch würde ich von so einer Serie gar keine durchgehende Großartigkeit erwarten, es gibt sicherlich Tracks, die ich eher dokumentarisch interessant finde, als sie musikalisch zu genießen.
Davis gehört ja zu den ganz wenigen, der, mit etwas Verzögerung, sogar noch so etwas wie eine Albumkarriere starten konnte. Der Künstler bei dem mir das am meisten fehlt ist Boyd Rivers, dessen Aufnahmen ich wirklich superb finde. Außer einem Vinyl-Album und einigen tollen Duetten mit seiner Frau auf YT habe ich da jedenfalls nichts gefunden. Der Einzeltrack, der sich mir am stärksten eingebrannt hat, wohl so ähnlich wie bei Dir Davis und gerade unter dem Stichwort „Dringlichkeit“, ist Look How This World Done Made A Change von Cora Fluker. So limitiert in ihren technischen Fertigkeiten, so viel Ausdruck in der Performance.
https://www.youtube.com/watch?v=Vva0q4cdHjw
Tatsächlich habe ich mich auch schon gefragt, wieviel die Aufnahmen den einzelnen Musikern bedeutet haben, inwiefern ihre Performance durch die für viele, wenn auch nicht alle, ungewohnte Aufnahmesituation beeinflusst wurde könnte ich nur mutmaßen. Habe ich mich auch schon manchmal gefragt: Wenn man den Typen aus den 20ern und 30ern hätte erzählen können, dass sie noch knapp hundert Jahre später von ein paar europäischen Weißbrötchen verehrt werden – hätten die das geglaubt, hätte es ihnen etwas bedeutet? Nobody knows.
Hier läuft einer, der immer ein Ass im Ärmel hatte
Snooks Eaglin: Live In Japan
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)