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redbeansandriceTon… ja klar, Parker ist kein Ben Webster… wollte er auch nie sein, gerade wenn man ihn gegen Johnny Hodges oder so hoert, dann ist der Ton ziemlich radikal schlicht – und trotzdem unverwechselbar, man erkennt ihn ja immer direkt… aber klar, die Toene nicht zum drin baden da, was nicht heisst, dass es nicht reichlich viele Toene gaebe… der RHythmus ist wahnsinnig wichtig, der Flug der Ideen, und diese Dringlichkeit… die vielleicht tatsaechlich auf den Livetapes noch mehr verbluefft… weil es halt in irgendeinem dusseligen Restaurant ausserhalb von Boston ueberhaupt keinen Grund gibt, auf der Buehne alle sechs Sekunden die naechste Idee rauszuhauen…
Das bringt es gut auf den Punkt, finde ich. Der Ton ist eher so wie bei Coltrane oder beim frühen Lester Young (ca. 1936 bis mittlere 40er, in der späten Brüchigkeit findet sich ja dann quasi ex negativo wieder eine Art Schmusefaktor). Und klar, der Flow, wie er abhebt (das hat er von Young würd ich behaupten), die Leichtigkeit, die sich dann einstellt, auch in den krassesten Linien. Z.B. der unfassbare Einstieg in sein Solo in „Hot House“ oben, also dem Stück, zu dem wir Bild und Ton haben – Parker steht einfach da und spielt dieses unglaubliche Zeug, als gäb’s nichts normaleres in der Welt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba